Arnolfini, Joseph

Joseph Arnolfini

Joseph Arnolfini

Abt von Châtillon 1641–1656; Generalvikar der strengen Observanz

† 28. Okt. 1656 Moslins

Joseph Arnolfini, Professmönch der Abtei Clairvaux, war ein Neffe des Abtes Octave Arnolfini der Zisterzienserabtei Châtillon bei Verdun und seit dem 13. Dezember 1627 (bestätigt 16. Dez. 1632) dessen Koadjutor. Er wurde 1630 zum Doktor der Theologie promoviert und war von 1640 bis 1647 Provisor des Collège Saint-Bernard in Paris. Nach dem Tod seines Onkels 1641 folgte er diesem als Abt und auch als Generalvikar der strengeren Observanz, als welcher er den Reformkurs seines Onkels fortsetzte.

Im März 1648 visitierte er die Abtei Vaux-de-Cernay und setzte dort den Prior und Cellerar Thiboust ab. Um 1650 ersuchte er den Abt von Cîteaux, Claude Vaussin, um die Erlaubnis, eine Versammlung der reformierten Äbte einberufen zu dürfen, bei der er sein Generalvikariat niederlegen wollte, erhielt sie aber nicht. Das unerlaubte Treffen fand im Mai 1650 in der normannischen Abtei Foucarmont (Abt Julien Paris) statt und bestätigte ihn als Generalvikar. Am 3. Mai 1651 assistierte er beim allgemeinen Generalkapitel in Cîteaux und protestierte dort gegen das Breve Papst Urbans VIII. von 1635 zugunsten der allgemeinen Observanz. Er wurde dabei als Generalvikar abberufen, was durch das folgende Kapitel der strengen Observanz in Dijon bestätigt wurde. Jedoch setzten die Reformer ihren Konfrontationskurs gegen die Äbte der allgemeinen Observanz und den Generalabt durch eine Klage vor dem Staatsrat in Paris fort, während die Delegierten des Kapitels sie wegen angeblichem Missbrauchs der Réglements des Kardinals Rochefaucauld vor das Parlament von Paris vorladen ließen. Arnolfinis formelle Abberufung scheint keine tatsächliche Auswirkung gehabt zu haben, doch übte er sein Amt nicht mehr aus, nachdem Generalabt Vaussin am 25. Juni 1655 Abt Jean Jouaud von der Abtei Priéres zum Generalvikar ernannt hatte.

Arnolfini starb am 28. Oktober 1656 in der Zisterzienserinnenabtei Argensolles in Moslins. Sein Herz wurde nach Châtillon gebracht und im Grab seines Onkels beigesetzt. Sein Nachfolger in Châtillon wurde Jacques Minguet.

gge, Jan. 2019


Daten:

Abbas: 1641.

Literatur:

Dictionnaire d'histoire et de géographie ecclésiastiques (Robert Trilhe) · Calmet, Augustin: Histoire ecclésiastique et civile de Lorraine, Band III. Nancy: Jean-Baptiste Cusson, 1728.

Zitierempfehlung: Arnolfini, Joseph, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 24.01.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Arnolfini,_Joseph

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