André Barbeau OCSO
Abt von Aiguebelle 1997–2006, 5. Abt von Val Notre-Dame 2008–2024
* 1. März 1950 Notre-Dame-de-Grâce, Montréal
André Barbeau wurde in eine nicht-religiöse Familie hineingeboren. 1976 trat er in die Zisterzienserabtei stengerer Observanz („Trappisten“) Mistassini in Kanada ein. Später ging er in die Abtei Notre-Dame de Oka, wo er 1982 seine feierliche Profess ablegte. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er zunächst in der Milchwirtschaft des Klosters.
Er war seit 1992 Zentraler Ausbildungssekretär des Zisterzienserordens der strengen Observanz und seit 1993 Sekretär des Generalabts Bernardo Olivera in Rom, als er am 20. August 1996 zum Superior ad nutum an des Klosters Aiguebelle in Frankreich ernannt wurde. Am 6. August 1997 wurde er dort zum Abt gewählt. Hierdurch wurde die wirtschaftliche Lage der Abtei stabilisiert, nachdem die unrentable Brennerei an Privataktionäre verkauft worden war.
Von 1997 bis 2001 war er der Vorgesetzte der Gruppe von Mönchen, die versuchten, Tibhirines spirituelles Erbe in Algerien fortzuführen. Nachdem das Kloster aufgrund der politischen Lage geschlossen werden musste, schlossen sich die Mönche entweder Aiguebelle oder ihrem Stammkloster an. Von 2004 bis 2006 war er Herausgeber der Cahiers de Tibhirine und seit 2007 Herausgeber der Pain de Cîteaux et Voix monastiques.
Am 11. Juli 2006 beendete er seinen Abtdienst in Aiguebelle und kehrte nach Oka zurück, wo er am 15. November 2008 zum fünften Abt der Gemeinschaft gewählt wurde, als Nachfolger des zum Bischof von Sainte-Anne-de-la-Pocatière ernannten Yvon Moreau. Er schloss den Prozess ab, der zu Zeiten seines Vorgängers begonnen hatte und in dessen Rahmen die Gemeinschaft das Kloster Oka verließ und 2009 in das neue Kloster Val Notre-Dame in Saint-Jean-de-Matha umzog. Im November 2023 schlossen sich auch einige Mönche des 2023 geschlossenen Klosters Mistassini dem Konvent von Val Notre-Dame an. Mit Wirkung vom 31. März 2024 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Zum Nachfolger (Superior ad nutum) wurde Clément Charbonneau ernannt.
Tibor Halász, April 2024