Severin Boos OCSO
Laienbruder der Abtei Mariastern; Märtyrer
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† 31. Jan. 1947 Sammellager Kovin, Banat
Severin Boos, Taufname Josef, wurde in dem damals etwa 500 Einwohner umfassenden Dunstelkingen bei Neresheim geboren. Nach seiner Schulzeit soll er Mitglied des Katholischen Gesellenvereins gewesen sein, aus dem die Kolpingfamilie entstand.
Am 10. Juli 1899 trat er als Brüderkandidat unter dem ebenfalls aus Württemberg stammenden Abt Dominikus Aßfalg in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Mariastern („Trappisten“) in Bosnien ein, wo er sein Noviziat mit der zeitlichen Profess am 21. November 1901 abschloss. Einige Zeit später folgte die ewige Profess. Im Kloster arbeitete er als Tischler und Zimmermann; u.a. schuf er die kunstvoll getäfelte Sakristei. Längere Zeit war er auch Assistent des Konversenmagisters.
Nach der Einnahme der Abtei durch die Partisanen im Frühjahr 1945 wurde er mit vielen anderen Patres und Brüdern in das für die deutschstämmigen Gefangenen vorgesehene Sammellager Kovin bei Belgrad (Banat) verschleppt. Das Lager galt als Aushungerungsort; auf die Gefangenen wartete der sichere Tod. Da in den ersten Nachkriegsjahren im kommunistischen Jugoslawien allen Katholiken der offene Kampf angesagt war, ließ die Lagerleitung Br. Severin verhungern. Er starb Ende Januar 1947 an den Folgen langer Unterernährung und völliger Erschöpfung. Das Todesdatum wird mit dem 31. Januar 1947 angegeben. Sein Grab auf dem Lagerfriedhof blieb unmarkiert.
gge, Feb. 2021
Daten:
Prof.: simpl. 21. Nov. 1901.Literatur:
Vrankic, Petar: Pfarrer Waldemar Nestor, in: Helmut Moll (Hg.): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, 4. Auflage, Band 2, S. 1238.Vorlage:Page.name: BOOS, Severin OCSO (1869–1947) – Biographia Cisterciensis