Fabianek, Agnes

Agnes Fabianek OCist

Agnes Fabianek OCist

6. Äbtissin von Mariastern-Gwiggen 1968–2005; Priorin von Helfta 2010–2015

* 18. Feb. 1941 Roseldorf, Bezirk Hollabrunn, NÖ
† 18. Jan. 2015 Eisleben, Sachsen-Anhalt

Agnes Fabianek, Taufname Maria Anna, geboren am 18. Februar 1941 in Roseldorf, Niederösterreich, als Tochter des Weinbauern Michael Fabianek und seiner Frau Anna Zöchmann[1], trat – nach der Matura am Humanistischen Gymnasium Hollabrunn – am 21. November 1961 als Postulantin in die Zisterzienserinnenabtei Mariastern-Gwiggen in Vorarlberg ein und begann am 11. Juni 1962 das Noviziat. Am 16. Juni 1963 legte sie die Profess ab.

Am 13. März 1968 wurde sie mit 27 Jahren zur jüngsten Äbtissin weltweit gewählt. Da sie das kanonische Alter von 40 Jahren noch nicht erreicht hatte, erhielt sie die Bestätigung und die Benediktion erst nach einem Jahr, am 20. August 1969. Nach einem dreijährigen theologischen Fernkurs erwarb sie 1974 die Missio canonica.

In ihrer 37-jährigen Amtszeit erlebte der Konvent eine außergewöhnliche Blüte: 35 Schwestern legten die feierliche Profess ab, an den maroden Klostergebäuden und der Kirche (1969) wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen. 1974 gründete sie mit dem damaligen Wallfahrtsdirektor und späteren Kardinal Hans Hermann Groër OSB [1] das Zisterzienserinnenkloster Marienfeld bei Maria Roggendorf, mit der Intention, um den Fall des Eisernen Vorhangs zu beten (Grundsteinlegung 1975). 1980 wurde zur 750-Jahr-Feier des Konvents von Kalchrain-Mariastern eine Festschrift herausgegeben[2].

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil setzte sie sich jahrzehntelang für eine vermehrte Beteiligung der Schwestern an der Leitung des Ordens[3] ein und wirkte in der Commissio pro monialibus mit.

2005 legte Agnes Fabianek ihr Amt in Mariastern-Gwiggen nieder. Am 11. Juni 2009 ernannte sie Generalabt Maurus Esteva – nach dem Tod der Gründerin Assumpta Schenkl – für eineinhalb Jahre zur Administratorin des Zisterzienserinnenpriorats Helfta in Eisleben (Sachen-Anhalt). Am 18. November 2010 wurde sie zur Priorin postuliert und bestätigt und leitete die Weiterentwicklung des Klosters zum geistlichen Zentrum in der säkularisierten Gesellschaft der ehemaligen DDR.

Sie starb am Morgen des 18. Januar 2015 im Kloster Helfta nach monatelanger schwerer Krankheit. Beisetzung am 24. Januar 2015 im Äbtissinnengrab in Mariastern-Gwiggen.

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  1. Der Bruder Michael Fabianek führte das Weingut weiter
  2. Geschichte der Cistercienserinnenabtei Mariastern, Gwiggen: Anfänge und Werdegang in 750 Jahren : Konvent der in Mariastern, Gwiggen, vereinigten Cistercienserinnenabteien Kalchrain, Feldbach, Tänikon, hg. von Agnes Fabianek und Marcella Kugler, Abtei Mariastern, Selbstverlag, 1980, 134 Seiten.
  3. Stimmberechtigte Teilnahme der Äbtissinnen am Generalkapitel seit 2000.

Daten:

Vest.: 11. Juni 1962; Prof.: 16. Juni 1963; Abbatissa: el. 13. März 1968; ben. 20. Aug. 1969, res. 3. März 2005.

Literatur:

HS III/3, S. 763 · CistC 75 (1968) S. 152f. · CistC 76 (1969), S. 187f.

Zitierempfehlung: Fabianek, Agnes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.01.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Fabianek,_Agnes

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