Fazeny, Gabriel: Unterschied zwischen den Versionen

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Anschließend war Fazeny zwei Jahre Religionslehrer an der Stiftsschule, acht Jahre (1888–1896) Expositus in der Stiftspfarre Leonfelden, 1896 Pfarrprovisor in Traberg und 1896 bis 1897 in Eidenberg. 1897 wurde er Stiftshofmeister und Verwalter der Stiftsweingüter in Krems. Nach dem Tod des Abtes [[Grasböck, Theobald|Theobald Grasböck]] wurde er am 13. Dezember 1915 unter dem Vorsitz des Generalvikars Abt [[Pöck, Gregor|Gregor Pöck]] von [[Heiligenkreuz]] zum Abt gewählt und am folgenden Tag durch den Linzer Bischof Josef Maria Gföllner benediziert.<ref>Unter Assistenz der Äbte Norbert Schachinger OPraem von Schlägl und [[Pammer, Bruno|Bruno Pammer]] OCist von [[Hohenfurt]].</ref> Von der Christlichsozialen Partei wurde er in die Provisorische Landesversammlung Oberösterreichs entsandt, der er vom 18. November 1918 bis zum 15. Mai 1919 angehörte.
 
Anschließend war Fazeny zwei Jahre Religionslehrer an der Stiftsschule, acht Jahre (1888–1896) Expositus in der Stiftspfarre Leonfelden, 1896 Pfarrprovisor in Traberg und 1896 bis 1897 in Eidenberg. 1897 wurde er Stiftshofmeister und Verwalter der Stiftsweingüter in Krems. Nach dem Tod des Abtes [[Grasböck, Theobald|Theobald Grasböck]] wurde er am 13. Dezember 1915 unter dem Vorsitz des Generalvikars Abt [[Pöck, Gregor|Gregor Pöck]] von [[Heiligenkreuz]] zum Abt gewählt und am folgenden Tag durch den Linzer Bischof Josef Maria Gföllner benediziert.<ref>Unter Assistenz der Äbte Norbert Schachinger OPraem von Schlägl und [[Pammer, Bruno|Bruno Pammer]] OCist von [[Hohenfurt]].</ref> Von der Christlichsozialen Partei wurde er in die Provisorische Landesversammlung Oberösterreichs entsandt, der er vom 18. November 1918 bis zum 15. Mai 1919 angehörte.
  
Als Abt ließ Fazeny das Untergymnasium des Stiftes zu einem Vollgymnasium ausbauen. 1928 gründete er die Indianermission Caupolican in Bolivien, deren erster Missionar der ehemalige Stiftsprior [[Wöhrer, Justin|Justinus Wöhrer]] wurde. 1920 errichtete er ein eigenes Stiftssägewerk. 1933 gründete er eine eigene Philosophisch-Theologische Hauslehranstalt. Außerdem führte er das seit 1811 ausgestorbene Institut der Laienbrüder wieder ein.
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Als Abt ließ Fazeny das Untergymnasium des Stiftes zu einem Vollgymnasium ausbauen (erste Matura 1922). 1928 gründete er die Indianermission Caupolican in Bolivien, deren erster Missionar der ehemalige Stiftsprior [[Wöhrer, Justin|Justinus Wöhrer]] wurde. 1920 errichtete er ein eigenes Stiftssägewerk. 1933 gründete er eine eigene Philosophisch-Theologische Hauslehranstalt. Außerdem führte er das seit 1811 ausgestorbene Institut der Laienbrüder wieder ein.
  
 
Er starb am 3. Oktober 1938 und wurde in der Wilheringer Äbtegruft beigesetzt. Zum Nachfolger wählte der Konvent am 29. November 1938 P. Dr. [[Burgstaller, Bernhard|Bernhard Burgstaller]].
 
Er starb am 3. Oktober 1938 und wurde in der Wilheringer Äbtegruft beigesetzt. Zum Nachfolger wählte der Konvent am 29. November 1938 P. Dr. [[Burgstaller, Bernhard|Bernhard Burgstaller]].

Version vom 28. April 2016, 10:33 Uhr

Gabriel Fazeny

Gabriel Fazeny OCist

Abt von Wilhering 1915–1938, Landtagsabgeordneter

* 09. Jan. 1862 Au bei Ebelsberg
03. Okt. 1938 Wilhering

Gabriel Fazeny, Taufname Josef, war der Sohn des Ebelsberger Müllermeisters Franz Fazeny und der Maria Mayrhofer vom Hofmeislergut in St. Florian. Er trat nach der Matura in Linz am 1. August 1881 in das Stift Wilhering ein. Er studierte im Stift St. Florian, legte am 1. November 1885 die feierliche Professab und wurde am 18. Juli 1886 in der Stiftskirche zum Priester geweiht.

Anschließend war Fazeny zwei Jahre Religionslehrer an der Stiftsschule, acht Jahre (1888–1896) Expositus in der Stiftspfarre Leonfelden, 1896 Pfarrprovisor in Traberg und 1896 bis 1897 in Eidenberg. 1897 wurde er Stiftshofmeister und Verwalter der Stiftsweingüter in Krems. Nach dem Tod des Abtes Theobald Grasböck wurde er am 13. Dezember 1915 unter dem Vorsitz des Generalvikars Abt Gregor Pöck von Heiligenkreuz zum Abt gewählt und am folgenden Tag durch den Linzer Bischof Josef Maria Gföllner benediziert.[1] Von der Christlichsozialen Partei wurde er in die Provisorische Landesversammlung Oberösterreichs entsandt, der er vom 18. November 1918 bis zum 15. Mai 1919 angehörte.

Als Abt ließ Fazeny das Untergymnasium des Stiftes zu einem Vollgymnasium ausbauen (erste Matura 1922). 1928 gründete er die Indianermission Caupolican in Bolivien, deren erster Missionar der ehemalige Stiftsprior Justinus Wöhrer wurde. 1920 errichtete er ein eigenes Stiftssägewerk. 1933 gründete er eine eigene Philosophisch-Theologische Hauslehranstalt. Außerdem führte er das seit 1811 ausgestorbene Institut der Laienbrüder wieder ein.

Er starb am 3. Oktober 1938 und wurde in der Wilheringer Äbtegruft beigesetzt. Zum Nachfolger wählte der Konvent am 29. November 1938 P. Dr. Bernhard Burgstaller.

gge

  1. Unter Assistenz der Äbte Norbert Schachinger OPraem von Schlägl und Bruno Pammer OCist von Hohenfurt.

Daten:

Prof.: sol. 1. Nov. 1885; Sac.: 18. Juli 1886; Abbas: el. 13. Dez. 1915, ben. 14. Dez. 1915.

Literatur:

Slapnicka, Harry: Oberösterreich : die politische Führungsschicht 1918 bis 1938. Linz : Oberöst. Landesverlag, 1976, S. 79f.

Zitierempfehlung: Fazeny, Gabriel, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 28.04.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Fazeny,_Gabriel

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