Kaindl, Dominik: Unterschied zwischen den Versionen

 
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== Leben ==
 
Kaindl trat 1911 in das Stift Hohenfurt ein und wurde 1915 von Bischof Josef Hůlka in Budweis/České Budějovice zum Priester geweiht. Sein Studium in Prag beendete er mit der Promotion zum Doktor der Theologie. Dann war er als Seelsorger innerhalb und außerhalb des Klosters tätig, später Präfekt der Juvenisten in Hohenfurt und Budweis/České Budějovice und Philosophieprofessor auf dem bischöflichen Priesterseminar ebenda. Das Studium des Alten Testamentes auf dem Biblicum in Rom beendete er mit dem Lizenziat.
 
  
Am 21. Dezember 1938 wurde Kaindl unter dem Vorsitz von Abt [[Scharnagl, Theobald|Theobald Scharnagl]] von Ossegg fast einstimmig zum Abtkoadjutor mit dem Recht der Nachfolge gewählt, aber nicht benediziert, da man in Rom fürchtete, die Einsetzung eines Nachfolgers könne als »Präjudiz für die Schuld« des verhafteten Abtes [[Jaksch, Tecelin|Tecelin Jaksch]] verstanden werden.
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Am 21. Dezember 1938 wurde Kaindl unter dem Vorsitz von Abt [[Scharnagl, Theobald|Theobald Scharnagl]] von Ossegg fast einstimmig zum Abtkoadjutor mit dem Recht der Nachfolge gewählt, aber nicht benediziert, da man in Rom fürchtete, die Einsetzung eines Nachfolgers könne als »Präjudiz für die Schuld« des verhafteten Abtes [[Jaksch, Tecelin|Tecelin Jaksch]] verstanden werden. Von 1938 bis 1946 verwaltete Kaindl als Generalvikar des Bischofs von Linz den zum Deutschen Reich gekommenen Teil der Diözese Budweis (sog. Generalvikariat Hohenfurt). Die Abtei war seit 17. April 1941 aufgehoben, Kaindl ging dann als Pfarrer nach Kienberg.
  
1940 bis 1946 verwaltete Kaindl als bischöflicher Generalvikar den zum Deutschen Reich gekommenen Teil der Diözese Budweis (sog. Generalvikariat Hohenfurt). Die Abtei war seit 17. April 1941 aufgehoben.
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1946 musste Kaindl seine Heimat verlassen und ging zunächst nach [[Rein]] in der Steiermark, dann nach [[Heiligenkreuz]]. Dort lehrte er 1950 bis 1964 Altes Testament und von 1950 bis 1970 Patrologie am theologischen Institut. Von 1956 bis 1966 versah er zudem das Amt des Subpriors und Stiftspfarrers.
  
1946 musste Kaindl seine Heimat verlassen und ging nach [[Rein]] in der Steiermark. Er starb am 22. Februar 1973 in Heiligenkreuz, wo er lange Jahre als Professor, Pfarrer und Subprior tätig gewesen war.
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== Werke ==
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* ''Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Böhmen.'' – Hohenfurt 1930
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2011, 18:05 Uhr

Dominik Kaindl OCist

Dominikus Kaindl OCist

Abtkoadjutor des Stifts Hohenfurt und Generalvikar von Hohenfurt 1938–1946

* 28. Nov. 1891 Sacherles, Böhmen
† 22. Feb. 1973 Heiligenkreuz

Franz Kaindl, ein Neffe (nach anderen ein Cousin) des späteren Generalabts Matthäus Quatember und wie dieser im böhmischen Sacherles geboren, trat 1911 in das Stift Hohenfurt ein, studierte – wie damals alle Hohenfurter Kleriker – an der Hauslehranstalt des Augustiner-Chorherren-Stiftes St. Florian und wurde 1915 von Bischof Josef Hůlka in Budweis/České Budějovice zum Priester geweiht. Sein Studium in Prag beendete er mit der Promotion zum Doktor der Theologie sub auspiciis Imperatoris – eine ganz besondere Auszeichnung. Danach war er als Seelsorger innerhalb und außerhalb des Klosters (in Brünnl und Tachau) tätig, später Präfekt der Juvenisten in Hohenfurt und Budweis. Das Studium des Alten Testamentes (1927–29) auf dem Biblicum in Rom beendete er mit dem Lizenziat und lehrte dann Philosophie am bischöflichen Priesterseminar in Budweis (1931–38).

Am 21. Dezember 1938 wurde Kaindl unter dem Vorsitz von Abt Theobald Scharnagl von Ossegg fast einstimmig zum Abtkoadjutor mit dem Recht der Nachfolge gewählt, aber nicht benediziert, da man in Rom fürchtete, die Einsetzung eines Nachfolgers könne als »Präjudiz für die Schuld« des verhafteten Abtes Tecelin Jaksch verstanden werden. Von 1938 bis 1946 verwaltete Kaindl als Generalvikar des Bischofs von Linz den zum Deutschen Reich gekommenen Teil der Diözese Budweis (sog. Generalvikariat Hohenfurt). Die Abtei war seit 17. April 1941 aufgehoben, Kaindl ging dann als Pfarrer nach Kienberg.

1946 musste Kaindl seine Heimat verlassen und ging zunächst nach Rein in der Steiermark, dann nach Heiligenkreuz. Dort lehrte er 1950 bis 1964 Altes Testament und von 1950 bis 1970 Patrologie am theologischen Institut. Von 1956 bis 1966 versah er zudem das Amt des Subpriors und Stiftspfarrers.

Er starb am 22. Februar 1973 in Heiligenkreuz und wurde auf dem Stiftsfriedhof beigesetzt.

gge


Daten:

Vest.: 4. Aug. 1911; Sac: 30. Mai 1915.

Werke:

Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Böhmen. Hohenfurt 1930

Bibliographie:

Braunstorfer, Karl: Dr. P. Dominik Kaindl. Zum Gedenken an sein Leben und an seinen Heimgang In: Sancta Crux 35 (1973), 5-10 · Noschitzka, Canisius: Nachruf auf Dominik Kaindl. In: Glaube und Heimat (1973) Nr. 7. · Kurzbiographie in: Schachenmayr, Alkuin: Prägende Professoren in der Entwicklung des theologischen Lehrbetriebes im Cistercienserstift Heiligenkreuz 1802–2002. Langwaden: Bernardus, 2004, S. 267

Normdaten:

GND: 126680981 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Kaindl, Dominik, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.10.2011, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kaindl,_Dominik

Vorlage:Page.name: KAINDL, Dominik (Franz) OCist (1891–1973) – Biographia Cisterciensis