Märtyrer von Casamari: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Mai 2020, 19:42 Uhr

Die sog. Märtyrer von Casamari (Sl. Simeon Cardon und fünf Gefährten) sind eine Gruppe von sechs Mönchen der Zisterzienserabtei Casamari bei Frosinone, die 1799 bei einem Überfall durch französische Soldaten ihr Leben verloren. Papst Franziskus erkannte am 26. Mai 2020 ihr Märtyrertum an und ebnete damit den Weg für ihre Seligsprechung.

Simeone Maria Cardon 
Prior; geboren in Cambrai (Frankreich), legte er am 4. August 1782 im Maurinerkloster Saint-Faron in Meaux die Profess ab. Während der Französischen Revolution wandte er sich öffentlich gegen die Zivilverfassung des Klerus, musste 1795 aus Frankreich fliehen und fand Zuflucht in der Zisterzienserabtei Casamari, wo er am 5. Mai 1797 seine Profess erneuerte. Er wurde Cellerar und später Prior der Abtei, die er leitete, nachdem Abt Romualdo Pirelli wegen der politischen Turbulenzen 1798 geflohen war. Er starb am 14. Mai 1799 an den von französischen Soldaten mit Säbeln und Bajonetten zugefügten Verwundungen.
Domenico Maria Zawrel 
Novizenmeister; wurde 1725 in Cadovio (heute Tschechische Republik) geboren und wurde zunächst Dominikaner in Prag. Im Mai 1776 trat er in die Abtei Casamari ein und legte am 6. Juni 1777 die Profess ab. Er hatte die Position des Novizenmeisters inne und verteidigte die "Strenge Observanz". Er wurde für sein Gebetsleben und für seine Weisheit geschätzt. Er wurde in der Nacht vom 13. Mai 1799 in der Kapelle der Krankenstation von französischen Soldaten mit Säbelhieben getötet.
Albertino Maria Maisonade 
Chormönch, ein Franzose aus Bordeaux, floh nach Ausbruch der Revolution nach Italien. 1792 trat er in die Abtei Casamari ein, wo er am 20. November 1793 seine einfache Profess als Chormönch ablegte. Am 13. Mai 1799 wurde er von französischen Soldaten getötet, während er zusammen mit dem Novizenmeister Dominikus Zawrel in der Krankenkapelle betete.
Zosimo Maria Brambat 
Konverse, wurde in Mailand geboren und trat 1792 in die Abtei Casamari ein. Zwei Jahre trug er, dem Brauch entsprechend, den Habit des Oblaten und wurde 1794 in das Noviziat aufgenommen. Am 20. November 1795 legte er die einfache Profess ab. Bei dem Überfall am 13. Mai 1799 tödlich verwundet, starb er drei Tage später, am 16. Mai 1799, auf dem Weg nach Boville Ernica (Frosinone, Italien).
Modesto Maria Burgen 
Konverse, aus Burgund (Frankreich), war er Zisterzienser der Abtei Sept-Fons, die in der Französischen Revolution unterdrückt wurde. Er trat im Januar 1796 als Novize in die Abtei von Casamari ein und legte am 9. Januar 1797 die einfache Profess ab. Am 13. Mai 1799 wurde er Korridor des Noviziats von französischen Soldaten getötet.
Maturino Maria Pitri 
geboren in Fontainebleau als Sohn eines der Gärtner des französischen Königs, kam als wehrpflichtiger Soldat nach Italien. Im Januar 1799 vom Fieber befallen, wurde er zusammen mit elf weiteren Kameraden in das Krankenhaus La Passione in Veroli eingeliefert. Als er für fast tot erklärt wurde, beichtete er dem dort zufällig anwesenden Pater Simeone Cardon und erklärte, im Falle seiner Genesung in die Abtei Casamari eintreten zu wollen. Als er sich drei Tage später wieder erholt hatte, wurde er für eine Nacht in der Wohnung des Krankenhauspfarrers Don Giuseppe Viti versteckt und früh am Morgen nach Casamari gebracht. Am 13. Mai 1799 auf dem Korridor des Noviziats von einer Gewehrkugel getroffen, schleppte er sich in seine Zelle und starb.

gge, Mai 2020


Zitierempfehlung: Märtyrer von Casamari, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 29.05.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/M%C3%A4rtyrer_von_Casamari