Märtyrer von Casamari

Die sog. Märtyrer von Casamari (Sl. Simeon Cardon und fünf Gefährten) sind eine Gruppe von sechs Mönchen der Zisterzienserabtei Casamari bei Frosinone, die in den Tagen vom 13. bis zum 16. Mai 1799 bei einem Überfall durch französische Soldaten, die nach dem Scheitern der Parthenopēischen Republik durch Italien nach Frankreich zogen, ihr Leben verloren. Papst Franziskus erkannte am 26. Mai 2020 ihren heroischen Tugendgrad an und ebnete damit den Weg für ihre Seligsprechung.

Simeone Maria Cardon 
Prior; geboren in Cambrai (Frankreich), legte er am 4. August 1782 im Maurinerkloster Saint-Faron in Meaux die Profess ab. Während der Französischen Revolution musste er 1795 aus Frankreich fliehen und fand Zuflucht in Casamari. Er wurde Cellerar und später Prior. Er starb am 14. Mai 1799 an den zugefügten Verwundungen.
Domenico Maria Zawrel 
Novizenmeister; ausn Chodov in Böhmen war zunächst Dominikaner in Prag. Im Mai 1776 trat er in die Abtei Casamari ein. Er wurde in der Nacht vom 13. Mai 1799 in der Kapelle der Krankenstation mit Säbelhieben getötet.
Albertino Maria Maisonade 
Chormönch, aus Bordeaux, floh nach Ausbruch der Revolution nach Italien und trat 1792 in Casamari ein. Am 13. Mai 1799 wurde er getötet, während er zusammen mit dem Novizenmeister Dominikus Zawrel in der Krankenkapelle betete.
Zosimo Maria Brambat 
Konverse, wurde in Mailand geboren und trat 1792 in die Abtei Casamari ein. Zwei Jahre trug er, dem Brauch entsprechend, den Habit des Oblaten und wurde 1794 in das Noviziat aufgenommen. Am 20. November 1795 legte er die einfache Profess ab. Bei dem Überfall am 13. Mai 1799 tödlich verwundet, starb er drei Tage später, am 16. Mai 1799, auf dem Weg nach Boville Ernica (Frosinone, Italien).
Modesto Maria Burgen 
Konverse, aus Burgund (Frankreich), war er Zisterzienser der Abtei Sept-Fons, die in der Französischen Revolution unterdrückt wurde. Er trat im Januar 1796 als Novize in die Abtei von Casamari ein und legte am 9. Januar 1797 die einfache Profess ab. Am 13. Mai 1799 wurde er Korridor des Noviziats von französischen Soldaten getötet.
Maturino Maria Pitri 
geboren in Fontainebleau als Sohn eines der Gärtner des französischen Königs, kam als wehrpflichtiger Soldat nach Italien. Im Januar 1799 vom Fieber befallen, wurde er zusammen mit elf weiteren Kameraden in das Krankenhaus La Passione in Veroli eingeliefert. Als er für fast tot erklärt wurde, beichtete er dem dort zufällig anwesenden Pater Simeone Cardon und erklärte, im Falle seiner Genesung in die Abtei Casamari eintreten zu wollen. Als er sich drei Tage später wieder erholt hatte, wurde er für eine Nacht in der Wohnung des Krankenhauspfarrers Don Giuseppe Viti versteckt und früh am Morgen nach Casamari gebracht. Am 13. Mai 1799 auf dem Korridor des Noviziats von einer Gewehrkugel getroffen, schleppte er sich in seine Zelle und starb.

gge, Mai 2020


Zitierempfehlung: Märtyrer von Casamari, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 29.05.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/M%C3%A4rtyrer_von_Casamari