Müller, Augustin

Augustin Müller, mit dem Plan des Pfarrhauses in Pfaffnau

Augustin Müller

Abt der Zisterzienserabtei St. Urban 1751–1768

* 5. April 1712 Mellingen
† 8. Juni 1768 Paris

Augustin Müller, Taufname Arbogast Josef Leonz, war ein Sohn des Mellinger Löwenwirts und Schultheißen Josef Georg Müller und dessen zweiter Ehefrau Maria Jakobäa Pfyffer von Altishofen. Er besuchte von 1724 bis 1728 das Jesuitenkolleg in Luzern und legte 1729 in der Zisterzienserabtei St. Urban die Profess ab Am Ostersamstag 1735 wurde er zum Priester geweiht und am 6. Mai 1746 zum öffentlichen Notar bestellt. Am 9. Dezember 1751 wurde er zum Abt gewählt und mit Datum 2. Januar 1752 von Generalabt François Trouve bestätigt.

Abt Augustin Müller war der Inbegriff des barocken Kirchenfürsten. Seine Infulationsfeier am 1. Mai 1752 übertraf die seiner beiden Vorgänger Malachias Glutz und Robert Balthasar an Glanz und barocker Repräsentationsfreude bei weitem. Da der Klosterneubau unter seinem Vorgänger Robert Balthasar größtenteils abgeschlossen worden war, wirkte er als Bauherr vor allem auswärts. 1765 ließ er in Pfaffnau das Pfarrhaus, das zugleich als Sommerresidenz der Äbte von St. Urban diente, neu erbauen und beteiligte sich am Neubau der Pfarrkirche in Luthern, deren Hochaltar sein Wappen trägt. In St. Urban gehen die Rokokokanzel im Kirchenschiff und die ausladende Terrasse auf dem Klostervorhof auf ihn zurück. Den Abtgarten ließ er zum kunstvoll und exotisch bestückten Flaniergarten umgestalten.

Er starb am 8. Juni 1768 in Paris, auf der Heimreise vom Generalkapitel in Cîteaux. Seine sterblichen Überreste liegen im Collège des Bernardins in Paris. Nur sein Herz wurde – wie er es auf dem Sterbebett verfügt hatte – nach St. Urban gebracht und dort mit großer Feierlichkeit im Boden der Abteikirche beigesetzt.

gge, Feb. 2019


Daten:

Prof.: 1729; Sac.: 9. April (?) 1735; Abbas: el. 9. Dez. 1751, ben. 1. Mai 1752.

Literatur:

Helvetia Sacra III/3, S. 420–421 (Hans Wicki) · Häfliger, Alois (Hrsg.): Sankt Urban 1194–1994. Ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Bern: Benteli, 1994 · Wicki, Hans: Zur Geschichte der Zisterzienserabtei St. Urban im 18. Jahrhundert, in: Der Geschichtsfreund : Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 121 (1968), S. 64–228.

Normdaten:

GND: 1089472471 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Müller, Augustin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/M%C3%BCller,_Augustin

Vorlage:Page.name: MÜLLER, Augustin OCist – Biographia Cisterciensis