Seyfried, Johann

Johann Seyfried

Johann Seyfried

48. Abt des Zisterzienserstiftes Zwettl 1612–1625; Generalkommissar für Böhmen und Österreich

* 1577 Breslau
† 8. Sep. 1625 Zwettl

Johannes Seyfried (Seyfried) wurde 1577 in Breslau geboren und war ein Verwandter (Neffe oder Bruder) des Breslauer Domherrn Sigismund Seyfried. Obwohl er ein Kanonikat in Breslau erhalten hatte, ging er zum Studium an das Collegium Germanicum in Rom und wurde dort zum Doktor der Theologie und beider Rechte promoviert.

Auf der Rückreise begann er gemeinsam mit weiteren Mitstudenten ein Noviziat in der Abtei Cîteaux und wurde nach einem halben Jahr mit sieben weiteren deutschen Novizen[1] von Generalabt Edmond de la Croix zur Reformation der schlesischen Zisterzen in ihre Heimat geschickt. Da aber die in gewisser Hinsicht dem Orden entfremdeten schlesischen Äbte sie nicht aufnehmen wollten, traten sie in Heiligenkreuz ein, wo sie auf der Durchreise Station gemacht hatten. 1604 legte Seyfried dort die Profess ab. Von 1604 bis 1612 war er Stiftsbibliothekar, vom 20. April 1609 bis mindestens 1610 Kämmerer, Waldschaffer, Küchenmeister, Kellermeister und Kastner. Am 12. April 1612 wurde er unter dem Vorsitz seines Abtes Paul Schönebner als Abt nach Zwettl postuliert und noch im Sommer desselben Jahres als solcher installiert.

Als er am 8. September 1625 in seinem Zimmer das Stundengebet betete, erlitt er einen Schlaganfall, dem er noch am selben Tag erlag, zwischen neun und zehn Uhr abends. Watzl bemerkt, dass er der „Modekrankheit der damaligen Zeit, der Alchemie über alle Maßen ergeben“ und ein ausgezeichneter Musiker war.

gge, April 2020

  1. Vier davon starben an der Pest, drei gelangten zu höheren geistlichen Würden: Anton Wolfradt wurde Abt von Wilhering, später Kremsmünster, und Bischof von Wien, Georg Stephanides Abt in Baumgartenberg und Christoph Schäfer Abt von Heiligenkreuz.

Daten:

Abbas: el. 12. April 1612.

Werke:

Pennae Aquilinae, id est D. Rudolphi I. Caes. Aug. Epistolae. Coloniae Agrippinae Sumptibus An- thonii Hierat Bibliopolae Anno 1618 · Arbor Aniciana seu Genealogia Serenissimorvm Augustissimae Austriae Domus Principum. Viennae Avstriae, [1613] · mehrere Manuskripte.

Literatur:

Watzl, Florian: Die Cistercienser von Heiligenkreuz, Graz 1898, S. 60–61 · Grüger, Heinrich: Heinrichau. Köln u. Wien: Böhlau, 1978, S. 237.

Zitierempfehlung: Seyfried, Johann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Seyfried,_Johann

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