Van Doninck, Benedictus

Benedictus Van Doninck OCist

Benedictus Van Doninck OCist

44. Abt von Val-Dieu 1922–1939

* 09. Okt. 1858 Herentals, Belgien
† 10. Jan. 1940

Benedictus Van Doninck, Taufname Josephus Dionysius, wurde am 9. Oktober 1858 in Herentals in Flandern geboren. Er trat 19-jährig in die Zisterzienserabtei Bornem ein. Am 17. Oktober 1877 empfing er als fr. Benedictus das Ordenskleid, legte am 3. November 1881 die feierlichen Gelübde ab und wurde am 22. September 1883 in Mechelen zum Priester geweiht.

Abt Robertus Van Ommeren sandte ihn zum Studium der Theologie nach Innsbruck, wo er Ende 1886 mit einer Arbeit über eine Bulle Papst Innozenz VIII. von 1489 ein Bakkalaureat in Theologie erwarb. Nach Bornem zurückgekehrt, wurde er 1887 Subprior und Bursar und 1895 mit der Leitung der Bibliothek und des Archivs betraut, mit deren Katalogisierung er schon 1887 begonnen hatte. Sein Catalogus Alphabeticus Auctorum wurde 1890 fertiggestellt. Aus dieser Zeit stammen, neben anderen historischen Werken, auch das Verzeichnis der verstorbenen Mönche, Obituarium Monasterii Loci Sancti Bernardi (Bornhem, 1901), und das Urkundenbuch der Abtei (Brüssel, 1911).

Seiner wissenschaftlichen Arbeit in Bornem wurde ein unvorhergesehenes Ende bereitet, indem ihn am 4. Juli 1922 die Zisterzienser der Abtei Val-Dieu in Aubel zu ihrem Abt wählten. Am 23. Juli 1922 erhielt Van Doninck durch Bischof Rutten von Lüttich die Benediktion.

Wie schon in Bornem machte sich Van Doninck auch in Val-Dieu an den Ausbau und die Ausstattung der neuen Bibliothek. Er ließ einige Räume instandsetzen, zwei neue Altäre aufstellen und zwei neue Glocken mit elektrischen Geläute aufziehen. 1934 wurde das Dach der Abteikirche mit einem 37 Meter hohen Dachreiter versehen.

In seiner Studienzeit in Innsbruck hatte Benedictus Van Doninck die deutsche Sprache gelernt, was ihm und seinen Schutzbefohlenen im Kontakt mit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg sehr nützlich wurde. Den Kunstbesitz und den Bibliotheksbestand der Abtei ließ er während dieser Zeit in Kisten verpacken und in einem unzugänglichen Teil des Kellergewölbes einlagern.

Aus Altersgründen legte Van Doninck am 2. Juni 1939 sein Amt nieder. Etwa ein halbes Jahr später starb er, am 10. Januar 1940.

Benedictus Van Doninck führte von August 1914 bis zu seiner Abtwahl im Juli 1922 ein Tagebuch, das erhalten und teilweise veröffentlicht ist.

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Daten:

Vest.: 17. Okt. 1877; Prof.: sol. 3. Nov. 1881; Sac.: 22. Sep. 1883; Abbas: el. 4. Juli 1922, ben. 23. Juli 1922; Dev.: Tene disciplinam pacis.

Werke:

Het voormalig Engelsch Klooster te Bornhem. Geschiedkundige aanteekeningen nopens het H. Kruisklooster, meer gekend onder den naam van College der Engelsche Dominicanen. Leuven: Karel Peeters, 1904 · Oorkondenboek der abdij van S.-Bernaarts op de Schelde (Brüssel, 1911) · Obituarium Monasterii Loci Sancti Bernardi, S. ord. Cisterc., 1237–1900. Bornhem: Typis Lyrinensibus, 1901.

Literatur:

Vandekerckhove, Antoine: Histoire de l'abbaye du Val-Dieu a travers les siecles. 1215–1954. 2. ed. Dison 1954, p. 299–300.

Normdaten:

GND: 1015428673 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Van Doninck, Benedictus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 29.12.2014, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Van_Doninck,_Benedictus

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