Wyart, Sébastien: Unterschied zwischen den Versionen

 
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|DEFINITION=franz. Zisterzienser; Abt von Mont-de-Cats, Sept-Fons und Cîteaux; erster [[Generalabt]] des Ordens der Zisterzienser der strengeren Observanz (Trappisten) 1892–1904
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== Leben ==
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Sébastien Wyart hatte viele Jahre seines Lebens in Rom verbracht und daher ausgezeichnete Verbindungen zu Papst Pius IX., dem er als Zuavenoffizier gedient hatte, Leo XIII. und Pius X. Er war die treibende Kraft hinter der 1892 vollzogenen Loslösung der Trappisten vom Zisterzienserorden der gewöhnlichen Observanz und wurde daher auch zum ersten Generalabt des neuen Ordens gewählt.
Schwankend zwischen der Berufung zur militärischen und dem Wunsch der Eltern zur geistlichen Laufbahn, hatte Henri Wyart nach der Seminarzeit in Cambrai zunächst am Kolleg in Turcoing unterrichtet, war dann aber 1860, dem Ruf Pius IX. folgend, in die päpstliche Armee eingetreten. Nach deren Auflösung 1870 hatte er als Offizier seines Heimatlandes im Deutsch-Französischen Krieg gekämpft und war für seine Tapferkeit mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet worden.
 
  
Nach der Niederlage Frankreichs 1871 wechselte Wyart die Offiziersuniform gegen den Mönchshabit und trat als Novize in die Zisterzienserabtei Ste.-Marie-du-Mont ein (Feb. 1872). 1875 setzte er seine theologischen Studien in Rom fort, wurde – immer noch zweifelnd – am Karsamstag 1877 auf Wunsch und im Beisein Pius' IX. zum Priester geweiht und nach weiteren Studien im Mai 1880 zum Doktor der Theologie promoviert.
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Schwankend zwischen der eigenen Neigung zur militärischen und dem Wunsch der Eltern<ref>Théodore Joseph Wyart, Grundschullehrer in Bouchain, und Claire Placidie Destecque.</ref> zur geistlichen Laufbahn, hatte Henri Wyart nach der Seminarzeit in Cambrai zunächst am Kolleg in Turcoing unterrichtet, war dann aber 1860, dem Ruf Pius IX. folgend, in die päpstliche Armee eingetreten. Er nahm an mehreren Gefechten gegen die piemontesischen Truppen teil, wurde bei Castelfidardo verwundet und stieg langsam bis zum Hauptmann auf. Nach der Kapitulation Roms und der Auflösung des päpstlichen Truppen 1870 kämpfte er, wie die meisten aus Frankreich stammenden päpstlichen Zuaven, als Soldat seines Heimatlandes im Deutsch-Französischen Krieg und wurde für seine Tapferkeit mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.
  
Wegen der klosterfeindlichen Gesetzgebung in Frankreich eilig in sein Kloster zurückgerufen und ausgesandt, für den Konvent ein Exil im Ausland zu finden, gründete P. Sébastien in den Niederlanden das Kloster [[Koningshoeven]], wurde aber schon bald wieder als Prior nach Mont-de-Cats zurückbeordert und 1883 zum Abt gewählt. 1887 auf den Abtstuhl von [[Sept-Fons]] berufen, war er auch Vorsteher (Generalvikar) der gleichnamigen Kongregation.
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Nach der Niederlage Frankreichs 1871 wechselte Wyart die Offiziersuniform gegen den Mönchshabit und trat als Novize in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz [[Mont-des-Cats]] (Ste.-Marie-du-Mont) in Nordfrankreich ein (5. Feb. 1872). Nach seiner Profess wurde er zum Studium der Theologie nach Rom geschickt (1875–1880), was damals nicht üblich war im Orden, wurde – immer noch zweifelnd – am Karsamstag 1877 auf Wunsch und im Beisein Pius' IX. zum Priester geweiht und im Mai 1880 zum Doktor der Theologie promoviert.
  
Als das [[Generalkapitel]] der Trappisten im Oktober 1892 schließlich die schon lange in der Luft liegende Ablösung der Kongregationen von Westmalle, Sept-Fons und Melleray von der gewöhnlichen Observanz beschloss, wurde Wyart, der durch seine guten Verbindungen nach Rom die Trennung maßgeblich vorangetrieben hatte (Eberl, Zisterzienser, 2002), zum ersten Generalabt des neuen Ordens der reformierten Zisterzienser gewählt. Ihm gelang es 1898, die infolge der französischen Revolution 1790 aufgehobene Zisterziensergründungsabtei [[Cîteaux]] wieder für den Orden zu gewinnen und wurde 1899 deren Abt.
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Wegen der klosterfeindlichen Gesetzgebung in Frankreich eilig in sein Kloster zurückgerufen und ausgesandt, für den Konvent ein Exil im Ausland zu finden, gründete P. Sébastien in den Niederlanden das Kloster [[Koningshoeven]], wurde aber schon bald wieder als Prior nach Mont-des-Cats zurückbeordert und 1883 zum Abt gewählt. Im folgenden Jahre kam er wieder nach Rom, um auf den Wunsch Leos XIII. das Kloster zu den Katakomben des hl. Calixtus zu gründen (später nach [[Frattocchie]] verlegt). 1887 auf den Abtstuhl von [[Sept-Fons]] berufen, war er damit auch Vorsteher (Generalvikar) der gleichnamigen Kongregation.
  
Sébastien Wyart genoss das Vertrauen Pius' IX. und Leos XIII. und wurde von beiden mit wichtigen Missionen betraut. Er starb im August 1904 in Rom und wurde in der Abtei Trefontane beigesetzt. Sein Nachfolger als Generalabt wurde [[Marre, Augustin|Augustin Marre]], Abt von [[Igny]] und Weihbischof in Reims.
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Als das Generalkapitel der Trappisten im Oktober 1892 schließlich die schon lange in der Luft liegende Ablösung der Kongregationen von [[Westmalle]], Sept-Fons und [[Melleray]] von der gewöhnlichen Observanz beschloss, wurde Wyart, der durch seine guten Verbindungen nach Rom die Trennung maßgeblich vorangetrieben hatte (Eberl, Zisterzienser, 2002), zum ersten Generalabt des neuen Ordens der reformierten Zisterzienser gewählt.
  
==Lebensdaten==
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Auch in seiner neuen Funktion blieb Wyart, obwohl in Rom residierend, Abt von Sept-Fons, bis es 1898 gelang, die infolge der französischen Revolution 1790 aufgehobene Zisterziensergründungsabtei [[Cîteaux]] wieder für den Orden zu gewinnen und der hl. Stuhl ihn 1899 zu deren Abt ernannte.
  
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Als Generalabt gelang es Sébastien Wyart, die ehemaligen Kongregationen zu einem gemeinsamen Orden zu formen. Als Student hatte er den Wert einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung schätzen gelernt, die zu seiner Zeit noch eine Ausnahme bei den reformierten Zisterziensern war, und gründete nun ein eigenes Studienhaus in Rom, in dem die Studenten während ihres Studiums wohnen konnten.
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Sébastien Wyart genoss das Vertrauen Leos XIII. und Pius' X. und wurde, über seine Leitungsfunktion im Orden hinaus, mit wichtigen Missionen betraut, u.a. 1897 von Leo XIII. mit einer Vertrauensmission zu den französischen Bischöfen. Schon lange an Diabetes erkrankt, starb er am 18. August 1904 in Rom und wurde in der Abtei [[Tre Fontane|Trefontane]] beigesetzt. Sein Nachfolger als Generalabt wurde [[Marre, Augustin|Augustin Marre]], Abt von [[Igny]] und Weihbischof in Reims.
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==Stationen==
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|+ Lebensdaten Sébastien Wyart ocso
 
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| 24. Aug. 1860 – 20. Sept. 1870
 
| 24. Aug. 1860 – 20. Sept. 1870
 
| Soldat der päpstl. Armee
 
| Soldat der päpstl. Armee
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| 05. Febr. 1872
 
| Eintritt in Mont-des-Cats
 
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| 11. Febr. 1872
 
| Novize
 
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| 12. Febr. 1874
 
| Profess
 
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| 30. Jan. 1883 – 15. Juni 1889
 
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| Abt von Mont-de-Cats
 
| Abt von Mont-de-Cats
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| 28. Okt. 1887 – 14. Juni 1889
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| 28. Okt. 1887 – 14. Juni 1899
 
| Abt von Sept-Fons
 
| Abt von Sept-Fons
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| Okt. 1892 – 18. Aug. 1904
 
| Okt. 1892 – 18. Aug. 1904
 
| Generalabt OCSO
 
| Generalabt OCSO
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| 1899 – 18. Aug. 1904
 
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| Abt von Cîteaux
 
| Abt von Cîteaux
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| 31. Dez. 1892 – 1900
 
| 31. Dez. 1892 – 1900
 
| Apost. Administrator von [[Tre Fontane]]
 
| Apost. Administrator von [[Tre Fontane]]
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| 18. Aug. 1904
 
| gestorben, Rom
 
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| 20. Aug. 1904
 
| beigesetzt in Tre Fontane
 
 
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{{sub2|TITLE=Daten|DATA=''Vest.:'' 11. Febr. 1872; ''Prof.:'' 12. Feb. 1874, 25. Dez. 1880; ''Sac.:'' 31. März 1877 (Lateranbasilika, Kard. Monaco della Valletta); ''Abbas:'' el. 30. Jan. 1883.}}
  
==Literatur==
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{{sub2|TITLE=Bibliographie|DATA=J. Berchmann: ''[[Bibliothek:Nachruf_Sebastian_Wyart|† Rvdssms. D. Sebastian Wyart O. Zist. reform.]]'' In: StMBO XXV (1904), S. 908–912 [Nekrolog]. · [[Obrecht, Edmond]]: ''Théophile-Louis-Henri Wyart.'' In: The Catholic Encyclopedia. Bd. 15., New York : Robert Appleton, 1912 · Fichaux, [Louis-Alexandre]: ''Dom Sébastien Wyart. Abbé Général de l'Ordre Cistercien réformé. Auparavant Capitaine Adjudant-Major aux Zouaves Pontificaux.'' Paris : Lethilleux, ²1911}}
  
* [[Obrecht, Edmond|Edmond Obrecht]]: ''Théophile-Louis-Henri Wyart.'' In: The Catholic Encyclopedia. Bd. 15. – New York : Robert Appleton, 1912
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* [Louis-Alexandre] Fichaux: ''Dom Sébastien Wyart. Abbé Général de l'Ordre Cistercien réformé. Auparavant Capitaine Adjudant-Major aux Zouaves Pontificaux.'' – Paris :  Lethilleux, <sup>2</sup>1911
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[[Kategorie:Trappisten]]
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[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Mont-de-Cats]]
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[[Kategorie:Mont-des-Cats]]
 
[[Kategorie:Sept-Fons]]
 
[[Kategorie:Sept-Fons]]
 
[[Kategorie:Cîteaux]]
 
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[[Kategorie:Generaläbte OCSO]]
 
[[Kategorie:Frankreich]]
 
 
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
 
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
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{{Cite}}
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[[en:Wyart, Sébastien]]

Aktuelle Version vom 27. August 2015, 16:24 Uhr

Dom Sébastien Wyart OCR

Sébastien Wyart OCSO

Abt von Mont-des-Cats, Sept-Fons und Cîteaux; erster Generalabt des Ordens der Zisterzienser der strengeren Observanz (Trappisten) 1892–1904

* 12. Okt. 1839 Bouchain, Nordfrankreich
† 18. Aug. 1904 Rom, Italien

Sébastien Wyart hatte viele Jahre seines Lebens in Rom verbracht und daher ausgezeichnete Verbindungen zu Papst Pius IX., dem er als Zuavenoffizier gedient hatte, Leo XIII. und Pius X. Er war die treibende Kraft hinter der 1892 vollzogenen Loslösung der Trappisten vom Zisterzienserorden der gewöhnlichen Observanz und wurde daher auch zum ersten Generalabt des neuen Ordens gewählt.

Schwankend zwischen der eigenen Neigung zur militärischen und dem Wunsch der Eltern[1] zur geistlichen Laufbahn, hatte Henri Wyart nach der Seminarzeit in Cambrai zunächst am Kolleg in Turcoing unterrichtet, war dann aber 1860, dem Ruf Pius IX. folgend, in die päpstliche Armee eingetreten. Er nahm an mehreren Gefechten gegen die piemontesischen Truppen teil, wurde bei Castelfidardo verwundet und stieg langsam bis zum Hauptmann auf. Nach der Kapitulation Roms und der Auflösung des päpstlichen Truppen 1870 kämpfte er, wie die meisten aus Frankreich stammenden päpstlichen Zuaven, als Soldat seines Heimatlandes im Deutsch-Französischen Krieg und wurde für seine Tapferkeit mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Nach der Niederlage Frankreichs 1871 wechselte Wyart die Offiziersuniform gegen den Mönchshabit und trat als Novize in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Mont-des-Cats (Ste.-Marie-du-Mont) in Nordfrankreich ein (5. Feb. 1872). Nach seiner Profess wurde er zum Studium der Theologie nach Rom geschickt (1875–1880), was damals nicht üblich war im Orden, wurde – immer noch zweifelnd – am Karsamstag 1877 auf Wunsch und im Beisein Pius' IX. zum Priester geweiht und im Mai 1880 zum Doktor der Theologie promoviert.

Wegen der klosterfeindlichen Gesetzgebung in Frankreich eilig in sein Kloster zurückgerufen und ausgesandt, für den Konvent ein Exil im Ausland zu finden, gründete P. Sébastien in den Niederlanden das Kloster Koningshoeven, wurde aber schon bald wieder als Prior nach Mont-des-Cats zurückbeordert und 1883 zum Abt gewählt. Im folgenden Jahre kam er wieder nach Rom, um auf den Wunsch Leos XIII. das Kloster zu den Katakomben des hl. Calixtus zu gründen (später nach Frattocchie verlegt). 1887 auf den Abtstuhl von Sept-Fons berufen, war er damit auch Vorsteher (Generalvikar) der gleichnamigen Kongregation.

Als das Generalkapitel der Trappisten im Oktober 1892 schließlich die schon lange in der Luft liegende Ablösung der Kongregationen von Westmalle, Sept-Fons und Melleray von der gewöhnlichen Observanz beschloss, wurde Wyart, der durch seine guten Verbindungen nach Rom die Trennung maßgeblich vorangetrieben hatte (Eberl, Zisterzienser, 2002), zum ersten Generalabt des neuen Ordens der reformierten Zisterzienser gewählt.

Auch in seiner neuen Funktion blieb Wyart, obwohl in Rom residierend, Abt von Sept-Fons, bis es 1898 gelang, die infolge der französischen Revolution 1790 aufgehobene Zisterziensergründungsabtei Cîteaux wieder für den Orden zu gewinnen und der hl. Stuhl ihn 1899 zu deren Abt ernannte.

Als Generalabt gelang es Sébastien Wyart, die ehemaligen Kongregationen zu einem gemeinsamen Orden zu formen. Als Student hatte er den Wert einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung schätzen gelernt, die zu seiner Zeit noch eine Ausnahme bei den reformierten Zisterziensern war, und gründete nun ein eigenes Studienhaus in Rom, in dem die Studenten während ihres Studiums wohnen konnten.

Sébastien Wyart genoss das Vertrauen Leos XIII. und Pius' X. und wurde, über seine Leitungsfunktion im Orden hinaus, mit wichtigen Missionen betraut, u.a. 1897 von Leo XIII. mit einer Vertrauensmission zu den französischen Bischöfen. Schon lange an Diabetes erkrankt, starb er am 18. August 1904 in Rom und wurde in der Abtei Trefontane beigesetzt. Sein Nachfolger als Generalabt wurde Augustin Marre, Abt von Igny und Weihbischof in Reims.

Stationen

Lebensdaten Sébastien Wyart ocso
24. Aug. 1860 – 20. Sept. 1870 Soldat der päpstl. Armee
30. Jan. 1883 – 15. Juni 1889 Abt von Mont-de-Cats
28. Okt. 1887 – 14. Juni 1899 Abt von Sept-Fons
Okt. 1892 – 18. Aug. 1904 Generalabt OCSO
1899 – 18. Aug. 1904 Abt von Cîteaux
31. Dez. 1892 – 1900 Apost. Administrator von Tre Fontane

gge

  1. Théodore Joseph Wyart, Grundschullehrer in Bouchain, und Claire Placidie Destecque.

Daten:

Vest.: 11. Febr. 1872; Prof.: 12. Feb. 1874, 25. Dez. 1880; Sac.: 31. März 1877 (Lateranbasilika, Kard. Monaco della Valletta); Abbas: el. 30. Jan. 1883.

Bibliographie:

J. Berchmann: † Rvdssms. D. Sebastian Wyart O. Zist. reform. In: StMBO XXV (1904), S. 908–912 [Nekrolog]. · Obrecht, Edmond: Théophile-Louis-Henri Wyart. In: The Catholic Encyclopedia. Bd. 15., New York : Robert Appleton, 1912 · Fichaux, [Louis-Alexandre]: Dom Sébastien Wyart. Abbé Général de l'Ordre Cistercien réformé. Auparavant Capitaine Adjudant-Major aux Zouaves Pontificaux. Paris : Lethilleux, ²1911

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Zitierempfehlung: Wyart, Sébastien, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.08.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Wyart,_S%C3%A9bastien