André, Louis

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Louis de Gonzague André OCSO

4. und letzter Abt von Staoueli 1899–1904

* 27. Juli 1854 Allan, Drôme
† Juli 1909 Vals-les-Bains

Louis de Gonzague André, Taufname Louis-François, wurde am 27. Juli 1854 in Allan bei Montélimar geboren. Sein Vater François wurde später (nach dem frühen Tod der Mutter) Pfarrer in Granges-Gontardes und dann Kanoniker in Montjoyer bei Grignan; sein Bruder Auguste Pfarrer in Tulette (Canton Saint-Paul-Trois-Châteaux), dann Erzpriester in Livron. Beide assistierten bei der Abtbenediktion ihres Sohnes bzw. Bruders.

Der Vater hatte nach dem Tod der Mutter in der Zisterzienserabtei strengerer Observanz Aiguebelle um Aufnahme gebeten, war von Abt Gabriel Monbet seiner zwei Kinder wegen aber abgewiesen worden. Auf Empfehlung des Abtes wandte er sich der Weltpriesterlaufbahn zu. Alle drei, der Vater und die Söhne, studierten am Collège ecclésiastique in Crest. Als der Vater nach zwei Jahren in das Große Seminar in Romans-[sur-Isère] eintrat, setzten die Söhne ihre Schulbildung in Aiguebelle fort. Der ältere, François, trat dann als Kommis (Kaufmannsgehilfe) in ein Handelshaus in Avignon ein, der jüngere, Auguste, zwei Jahre später als Novize in die Abtei ein. François trat dann nach einiger Zeit – wie sein Vater – in das Priesterseminar Romans ein, wurde dort am 15. Juni 1878 zum Priester geweiht und trat mit 36 Jahren als P. Louis de Gonzague in Aiguebelle ein, während sein Bruder den umgekehrten Weg ging, den Mönchshabit gegen die Soutane vertauschte, und Weltpriester wurde.

P. Louis de Gonzague war zunächst Privatsekretär des Abtes, dann Theologiedozent am Scholastikat und ging dann für acht Jahre als Hausgeistlicher zu den Trappistinnen nach Maubec (bei Montelimar). Von diesem Posten nach dem frühen Tod seines Vorgängers Louis de Gonzague Martin 1900 zum Abt von Staouëli gewählt, ging er nach Algerien und wurde am 5. Februar 1900 von Erzbischof Frédéric-Henri Oury von Algier benediziert. Bischof Oury ernannte ihn auch zum Ehrendomherrn der Kathedrale von Algier.

Wegen der schlechten Zukunftsaussichten (fehlender einheimischer Nachwuchs, Gefährdung durch die religionsfeindlichen Gesetze der französischen Regierung von 1901) wurde die Abtei Staoueli während seiner Regierungszeit aufgegeben und die Domäne verkauft (1904). André demissionierte 1905. Die Mönche gingen, bis auf einen (Père Jérôme), nach Maguzzano in Norditalien. Dort wurde mit Bernard Barbaroux zwar 1930 noch einmal ein Abt gewählt, das Kloster aber 1936 aufgehoben und 1938 verkauft.

Dom Louis André starb im Juli 1909 in Vals-les-Bains, Südfrankreich, und wurde in Aiguebelle begraben.

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Daten:

Sac.: 15. Juni 1878; Abbas: el. 1900, ben. 5. Feb. 1900; Dev.: Respice stellam.

Literatur:

Cte. de Saint-Saud: Armorial des prélats français du XIXe siècle. Paris: Daragon, 1906, p. 344 · Annuaire pontifical catholique 1910 (Paris), S. 732 · Annales dauphinoises, Band 1, Grenoble: Édouard Vallier, 1900, S. 119121.

Zitierempfehlung: André, Louis, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.09.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Andr%C3%A9,_Louis

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