Bélorgey, Godefroid

Godefroid Bélorgey OCSO

Godefroid Bélorgey OCSO

Titularabt von La Bussière und Auxiliarabt in Cîteaux 1932–1952; geistl. Schriftsteller

* 12. Nov. 1880 Pouilly-en-Auxois (Côte d’Or)
† 15. Sep. 1964 Scourmont

Bélorgey besuchte das Gymnasium der christlichen Schulbrüder in Dijon und schrieb sich dann als Militäreleve an der Ecole vétérinaire in Lyon ein, von wo er an die Kavallerieschule in Saumur wechselte. Danach war er Leutnant im 4. Kürassierregiment in Cambrai. Nach einem Bekehrungserlebnis trat er am 24. März 1910 in die Trappistenabtei Scourmont in Belgien ein. Dort war er nach seiner Priesterweihe zwölf Jahre Novizenmeister (1919-1932) und zehn Jahre Prior, bis ihn Generalabt Hermann-Josef Smets 1932 als Auxiliarabt nach Cîteaux berief. Bélorgey trat dort die Nachfolge Fabien Dutters an, der als Generalprokurator nach Rom berufen worden war. Am 14. September 1933 wurde er auf den Titel von La Bussière zum Titularabt benediziert.

Während Bélorgeys Amtszeit erlebte die Abtei einen großen Zustrom an Neuankömmlingen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wuchs die Klostergemeinschaft auf 88 Mönche und Novizen an, von denen nach Kriegsausbruch etwa die Hälfte zum Militärdienst einberufen wurde. Das Gästehaus des Klosters wurde während des Krieges als Lazarett genutzt.

Nach seiner Demission als Abt 1952 verbrachte Bélorgey zwei Jahre in Caldey und wurde dann 1955 Spiritual der Trappistinnen des Klosters Notre-Dame de la Paix in Chimay. Am 2. April 1964 in sein Professkloster Scourmont zurückgekehrt, starb er dort sechs Monate später, am 15. September 1964.

Godefroid Bélorgey war einer der Vorreiter der geistlichen Erneuerung des Ordens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher La pratique de l'Oraison mentale, L'Humilité bénédictine und Dieu Nous Aime wurden Vielen, auch außerhalb des Ordens, zum Leitfaden für ein vertieftes innerliches Leben.

Ämter

Ämter Dom Godefroid Belorgey ocso
Novizenmeister in Scourmont 1919 bis 1932
Prior in Scourmont 1922 bis 1932
Auxiliarabt in Cîteaux 1. Nov. 1932 bis 17. Sep. 1952
Spiritual in Chimay 1955 bis 1964

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Werke:

Sous le regard de Dieu: initiation à la vie intérieure. Marseille: L'Abeille, 1944 <reprint Paris: Cerf, 1993> · La pratique de l'Oraison mentale. Bd. I: Oraisons ordinaires, Bd. II: Oraisons mystiques. Paris: Cerf, 1945 bzw. 1946. · L'Humilité bénédictine. Paris: Cerf, 1948. · Dieu Nous Aime. Paris: Cerf, 1949.

Nachruf:

[Dumont, Charles]: In memoriam Dom Godefroid Bélorgey, in: COCR 26 (1964), S. [303]–304 · Goutagny, Etienne: Un moine sous le regard de Dieu. Souvenirs sur Dom Godefroid Bélorgey abbé de Cîteaux (1880–1964). Flavigny-sur-Ozerain : Traditions monastiques, 2011.

Zitierempfehlung: Bélorgey, Godefroid, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.03.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/B%C3%A9lorgey,_Godefroid

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