Châtillon, Antoine

Antoine de Châtillon

Antoine de Châtillon

Abt von Froidmont 1495–1525

† 9. Feb. 1525

Antoine de Châtillon, aus dem berühmten Haus dieses Namens, war Doktor der Theologie der Pariser Fakultät und Mönch in Clairvaux, als ihn die Zisterzienser von Froidmont 1495 zum Abt postulierten.

Er verwaltete sein Kloster mit großer Weisheit und bemühte sich, die durch die Unruhen und Kriege des 15. Jahrhunderts herabgekommene Klosterdisziplin wiederherzustellen. Gleichzeitig versuchte er, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Um die schlimmsten Auswüchse des vielerorts abhandengekommenen monastischen Geistes einzudämmen, hatte Papst Innozenz VIII. 1487 das Generalkapitel von Cîteaux aufgefordert, für Abhilfe zu sorgen. 1493 waren alle Zisterzienseräbte nach Paris gerufen worden, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Châtillons Vorgänger Louis Huylart hatte an der Abfassung der Reformdekrete mitgewirkt, die am 3. Februar 1494 von Generalabt Jean de Cirey promulgiert wurden (Articuli Parisienses). Châtillon selbst nahm 1502 und 1503 am Generalkapitel teil.

Die Umsetzung der Pariser Reformdekrete in Froidmont war nun Aufgabe des Abtes Châtillon, jedoch scheint der Niederschlag der Dekrete gering gewesen zu sein. Am 15. August 1501 kam der Abt von Morimond[1] zur Visitation nach Froidmont, unterstützt von Abt Jean de Merré von Royaumont, der auch an der Äbteversammlung in Paris teilgenommen hatte, und wurde mit großem Aufwand empfangen. Danach begaben sich alle drei Äbte am 11. und 12. August nach Beauvais, wo sie im Hôtel de Froidmont mit dem Abt von Saint-Symphorien zusammentrafen und mit einem Festmahl bewirtet wurden.

Nachdem König Franz I. 1516 mit Papst Leo X. das Konkordat von Bologna abgeschlossen hatte, das die Pragmatische Sanktion von Bourges aufhob und alle Bischöfe und Abteien Frankreichs in seine Hand legte, und am 13. Oktober 1520 angeordnet hatte, dass die Klöster ihre Einkünfte und Güter zu deklarieren hatten, kam der Abt von Froidmont dieser Verpflichtung nach, zahlte 1500 Livres an die Staatskasse und erhielt seine Amortisationsbriefe am 15. September 1521.

Gegen Ende seines Lebens musste Abt Antoine erkennen, dass er als Folge des Konkordats wohl der letzte von den Mönchen in freier Wahl bestimmte Abt in Froidmont gewesen war. Er starb am 9. Februar 1525, nach dreißigjähriger Regierung, und wurde im Kloster begraben. Nach seinem Tod blieb der Abtstuhl von Froidmont drei Jahre unbesetzt.

gge, Jan. 2019

  1. So bei Deladreue, obwohl Froidmont doch zur Filiation von Clairvaux gehörte.

Daten:

Abbas: 1495.

Literatur:

Deladreue, Louis-Eudore: Notices sur l’abbaye de Froidmont, Teil 1, in: Mémoires de la Société académique d’archéologie, sciences et arts du département de l’Oise, Beauvais, Imprimerie départementale de l’Oise, Bd. 7 (1868), S. 469–624, hier: 558–562 · Gallia Christiana IX, S. 833.

Zitierempfehlung: Châtillon, Antoine, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 30.01.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ch%C3%A2tillon,_Antoine

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