Chalemot, Claude

Series Sanctorum, Titelblatt, Paris 1666

Claude Chalemot

Abt von La Colombe, Historiker, Hagiograph

01. Nov. 1667 Kloster Parc-aux-Dames, Augers-St-Vincent

Claude Chalemot trat in die Abtei Chaalis ein und wurde dort Prior. Später wechselte er in gleicher Funktion nach Joie, Royaumont und Vaux-de-Carney[1]. Am Heiligen Abend 1647 (in vigilia nativitatis domini, Gallia christiana) ernannte ihn der König zum Abt von La Colombe. Er war Doktor der Theologie der Sorbonne und gehörte der strengeren Observanz des Ordens an, mehrfach war er Generalvikar. Er resignierte im Mai 1667 zugunsten seines Nachfolgers Pierre de La Salle und starb am 1. November 1667 im Frauenkloster Parc-aux-Dames (Parco-Dominarum) im Bistum Senlis (Gallia christiana).

Chalemot verfasste mehrere Werke: Annales cistercienses in zwei Bänden, die nicht gedruckt wurden und verschollen sind, eine französische Kirchengeschichte, an der er bis zu seinem Tod arbeitete, und eine Ausgabe der Werke des scholastischen Theologen Pierre le Chantre (Petrus Cantor, † 1197).

Das einzige erhaltene Werk Chalemots ist die Series Sanctorum et beatorum ac illustrium virorum Sacri Ordinis Cisterciensis (Paris, 1666, ²1670)[2], eine Sammlung von Heiligenleben des Zisterzienserordens, verfasst mit dem Anspruch, das 1630 in Antwerpen erschienene Menologium Cistertiense des spanischen Zisterziensers Chrysostomus Henriquez zu korrigieren und zu vervollständigen. Ein lobenswertes Vorhaben, wie Canivez bemerkt (DHGE 12, Sp. 281), das aber ebenfalls mangelhaft blieb, v.a. im Hinblick auf heutige wissenschaftlich-kritische Ansprüche.

gge, Jan. 2015

  1. Da diese drei Abteien Kommendataräbte hatten, die nicht im Kloster residierten, war er dort als Prior de facto der Klostervorsteher.
  2. Die deutsche Übersetzung von P. Nivardus Henrici aus dem Kloster Ebersbach erschien 1686 in Köln.

Werke:

Series Sanctorum et beatorum ac illustrium virorum Sacri Ordinis Cisterciensis, Paris, 1666, ²1670 (Digitalisat) · deutsch: Kurtze Lebens Verfassung Der Heiligen und Seeligen Auch berühmbten Männer Deß Heiligen Cistercienser Ordens. Cölln : Weidenfeldt & de Berger, 1686 (Digitalisat)

Literatur:

Dictionnaire d'histoire et de géographie ecclésiastiques, tome 12, Sp. 281 (J.-M. Canivez) · Dictionnaire des Auteurs Cisterciens. Rochefort, 1975–1977 (Eugène Manning) · Féret, Pierre: La Faculté de théologie de Paris et ses docteurs. Band 5. Paris: Picard, 1907, S. 295 [1] · Gallia christiana, II, 641.

Normdaten:

GND: 130837318 · BEACON-Findbuch · CERL: cnp00699201

Zitierempfehlung: Chalemot, Claude, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Chalemot,_Claude

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