Crophius, Ludwig

Ludwig Crophius von Kaisersieg OCist
Lithographie von H. Hampel, um 1850

Ludwig Crophius, Edler von Kaisersieg

46. Abt des Zisterzienserstiftes Rein 1823–1861

* 14. Sep. 1792 Graz
† 24. April 1861 ebd.

Ludwig Crophius, Edler von Kaisersieg, Taufname Matthäus Lorenz, stammte aus einer aus Augsburg in die Steiermark eingewanderten, 1689 nobilitierten, aber nicht sehr vermögenden Familie. Er wurde am 14. September 1792 in Graz als Sohn eines Handwerkers geboren.

Früh vom Vater gefördert, maturierte er mit ausgezeichnetem Erfolg am Gymnasium in Graz. In Französisch verbesserte er sich bei einem damals in der Steiermark stationierten napoleonischen Truppenteil so sehr, dass er 1809 als Dolmetscher dienen konnte. Am 16. Oktober 1813 trat er als Novize in das Zisterzienserstift Rein ein, studierte Theologie und orientalische Sprachen und wurde am 8. September 1816 zum Priester geweiht. Eine Woche später, am 15. September 1816, legte er die Profess ab und feierte am folgenden Tag seine Primiz.

Abt Abundus Kuntschak förderte seine weitere wissenschaftliche Ausbildung. 1817 wurde er zum Adjunkten und Repetenten der theologischen Fakultät ernannt. Am 28. Dezember 1819 erfolgte die Ernennung zum Professor für Altes Testament in Salzburg, 1820 in Graz. Seit 1824 schon provisorischer Studiendirektor der Theologie in Graz und 1827 zum Doktor der Theologie promoviert, wurde er im selben Jahr auch definitiver Studiendirektor und 1828 Rektor der wiedererrichteten Grazer Universität.

zum Abt gewählt am 9. April 1829, 1824 Direktor der theologischen Studien an der Grazer Universität, ständiger Ausschussrat und Verordneter, Kurator des Joanneums, 1827 Doktor der Theologie und Studiendirektor der technischen Lehranstalt am Joanneum, 1828 Rector magnificus der Grazer Universität, 1843 Direktor des historischen Vereines für Innerösterreich, 1845 Studiendirektor der st. st. Realschule, 1841 Direktor und 1860 Präsident des historischen Vereins für Steiermark, 1857 dekoriert mit dem Orden der eisernen Krone 3. Klasse, 1859 Generalvikar der neuerrichteten österreichischen Ordensprovinz, gestorben am 24. April 1861.

gge


D:

Vest.: 16. Okt. 1813; Sac.: 8. Sep. 1816; Prof.: 15. Sep. 1816; Abbas: el. 9. April 1829.

L:

Alfred Ableitinger: Abt Ludwig Crophius Edler von Kaiserssig (1792–1861). In: Festschrift zum 850-jährigen Bestand des Zisterzienserstiftes Rein-Hohenfurt (Rein 1979), 227–251 · Martin Wild: Die Äbte von Rein. In: 850 Jahre Stift Rein. (Rein 1979), 58–59 · ÖBL 1815–1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 157 · Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien : A. Hölder, 1891, S. 14–15.

Normdaten:

GND: 143929194 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Crophius, Ludwig, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.12.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Crophius,_Ludwig

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