Drilhon, André

André Drilhon

André Drilhon OCist

Abt von Lérins 1928–1937, Pont Colbert 1948–1954, Auberive 1954–1960 und Cuxa 1960–1963

* 02. Sep. 1880 Angoulême, Charente
† 29. Dez. 1963 Codalet, Pyrénées-Orientales

Marie-André Drilhon, Taufname Edmond, wurde am 2. September 1880 als viertes von zehn Kindern in Angoulême geboren. Er trat in das dortige Diözesanseminar ein und wurde am 24. Juni 1904 zum Priester geweiht. Von 1904 bis 1906 war er Vikar in Barbezieux, dann Pfarrer in Créteuil und später (1911) an Sankt Severin in Angoulême. 1914 zum Militär einberufen (Erster Weltkrieg), erhielt er mehrere Kriegsauszeichnungen. Nach Kriegsende kehrte er zunächst auf seine Pfarrstelle zurück, trat aber im Oktober 1922 in die Zisterzienserabtei Lérins (Kongregation von Sénanque) auf der Île-Saint-Honorat bei Cannes ein (Prof. 25. Nov. 1923). Dort war er Prior und Vertreter des Abtes Léonce Granet, außerdem Novizenmeister.

Nachdem Abt Granet im April 1928 während einer Visitation durch Generalabt Franciscus Janssens aus Altersgründen (er war über 80) seine Demission erhalten hatte, wurde Prior Drilhon in der Osterwoche unter dem Vorsitz des Generalabts, der ihn auch am Ostersonntag (8. April 1928) benedizierte[1], zum Abt gewählt. Bischof Simeone von Fréjus ernannte ihn noch im selben Jahr zum Ehrendomherrn seiner Kathedrale.

Die feierliche Weihe der Abteikirche am 14. Oktober 1928 war die Gelegenheit, öffentlich die erneuerte Vitalität der Gemeinschaft zu feiern, die mit einem kleinen Kontingent die Abtei Sénanque wiederbesiedelt hatte. 1932 gründete Abt Drilhon das Kloster Rougemont in Québec, Kanada (1950 Abtei), um mit den dort zu rekrutierenden Mönchen eine Gründung in Vietnam realisieren zu können (eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte). Dorthin (Phuóc Son) hatte er schon 1931 im Auftrag des Generalkapitels (Mehrerau 1930) eine Visitationsreise unternommen (→ Denis, Henri). 1934 folgte die Gründung des Priorats My Ca in Vietnam.

Am 23. April 1937 legte Abt Drilhon sein Amt in Lérins nieder und zog sich nach Pont Colbert in Versailles zurück. Dort folgte er 1948 dem zurückgetretenen Franciscus Janssens als Abt und hatte als solcher 1954 die Abwicklung des Klosters zu leiten. Er ging dann mit dem Konvent in das ehemalige Kloster Auberive und nach dessen Verkauf 1960 nach Saint-Michel-de-Cuxa in der Diözese Perpignan, wo er am 29. Dezember 1963 starb und in der Krypta neben dem Gründer von Pont Colbert, Bernard Maréchal, beigesetzt wurde.

gge, Feb. 2014, rev. Feb. 2016

  1. Weiheassistent war Abt François d’Assise Causse von Saint-Michel des Prades, sein späterer Nachfolger in Lérins.

Daten:

Sac.: 24. Juni 1904; Vest.: 13. Okt. 1922; Prof.: 25. Nov. 1923, 8. Dez. 1926; Abbas: ben. 8. April 1928, res. 23. April 1937.

Literatur:

Vatus, Jean: L'Abbaye cistercienne du Pont Colbert à Versailles. Versailles : Cercle généalogique de Versailles et des Yvelines, 1994.

Zitierempfehlung: Drilhon, André, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.09.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Drilhon,_Andr%C3%A9

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