Elisabeth von Bayern

Elisabeth von Bayern

Elisabeth von Bayern

Zisterzienserin im Kloster Seligenthal 1270–1314

* 23. April 1258
08. Aug. 1314

Elisabeth von (Nieder-)Bayern war eine Tochter Herzog Heinrichs I. von Niederbayern (1235–1290) und eine Urenkelin der Klosterstifterin Ludmilla. Sie legte 1270, zur Zeit der ersten Äbtissin Agnes von Grünbach, als 125. Nonne die Profess in Seligenthal ab. Ihre Tante Agnes († 7. Dez. 1252), die Tochter des Stiftersohnes Otto II., war bereits in Seligenthal gestorben. Beide Elternteile, Herzog Heinrich und seine Frau Elisabeth von Ungarn († 1283), sind in Seligenthal bestattet.

Zwei leibliche Schwestern Elisabeths, Agnes († 29. Okt. 1315) und Katharina († 9. Jan. 1310), die Witwe Markgraf Friedrichs von Meißen, und ihre Cousine Agnes, Tochter Herzog Stephans I. von Niederbayern, lebten und starben ebenfalls in Seligenthal. Da sie das Necrologium Saeldentalense aber nur als saeculares (weltliche) ausweist, gilt Elisabeth als einzige Wittelsbacher Klosterfrau in Seligenthal.

Das Kloster Seligenthal erhielt zu Lebzeiten seiner fürstlichen Konventualin Elisabeth und auch noch nach ihrem Tode vielfältige wirtschaftliche Zuwendungen durch wittelsbachische Familienangehörige. Eine ehemals zu einem Kirchenfenster gehörende farbige Glasscheibe aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts zeigt die Domina Elizabet Ducissa Bawariae im Zisterzienserinnenhabit (heute im Bayerischen Nationalmuseum München). Die Herzogin ist außerdem in der Figurengalerie der Afrakapelle als Nonne (Chorfrau) mit rotem Buch abgebildet. Eine Tafelmalerei aus der Frühzeit des Klosters, die ebenfalls Elisabeth darstellt, ist verlorengegangen. Die Chronistin des 17. Jahrhunderts, Hildegard Pluembl, vermutet in Elisabeth die Skriptorin des Seligenthaler Graduales aus dem 13. Jahrhundert (heute im Britischen Museum London). Daneben war sie wahrscheinlich auch Kantorin.

Elisabeth starb nach dem Necrologium am 8. August 1314.

gge, Nov. 2019


Daten:

Prof.: 1270.

Literatur:

Seligenthal 1232–1982: Beiträge zur Geschichte des Klosters. Herausgegeben von der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal Landshut. Landshut: Eigenverlag, 1982, S. 18–19.

Normdaten:

GND: 1028176848 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Elisabeth von Bayern, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 12.11.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Elisabeth_von_Bayern

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