Maria Genger
letzte Äbtissin des Klosters Benden 1783–1802
* 28. Okt. 1726 Königswinter
† 19. Jan. 1814 Köln
Maria Genger, geboren 1726 in Königswinter, war eine Verwandte des ebenfalls aus Königswinter stammenden Abtes Dionysius Genger von Kamp. Sie trat am 23. Januar 1757 in das Kloster Maria Benden in Brühl-Heide ein und wurde am 21. Oktober 1783 zur Äbtissin gewählt und durch den Vaterabt Franz Cramer von Altenberg eingeführt.
Nachdem die französische Revolutionsarmee im ersten Koalitionskrieg das linke Rheinufer besetzt hatte, wurden das Kloster sowie der Benderhof und Rodderhof ausgeplündert. Zur Zahlung der auferlegten Kriegskontributionen musste die Äbtissin im Sommer 1796 bei ihrem Bruder ein Darlehen aufnehmen. 1797 war das Kloster zahlungsunfähig und verpachtete den bisher eigenbewirtschafteten Benderhof, weil es die Löhne für die Landarbeiter nicht mehr bezahlen konnte. Wegen der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten musste 1802 die zu erwartende Ernte versteigert werden.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten trugen wesentlich zur Verstärkung der schon seit langem bestehenden Zwistigkeiten im Konvent bei, jedoch scheiterte die vom Konvent beschlossene Absetzung der offenbar wenig beliebten Äbtissin Maria Genger „wegen Streitsucht und Unfähigkeit” am Widerstand des Abtes von Altenberg. 1802 wurden alle geistlichen Körperschaften durch französischen Konsularbeschluss aufgehoben. Die zehn Ordensfrauen, der Prior und 14 Bedienstete mussten das Kloster Benden verlassen. Über ihre späteren Schicksale ist nichts bekannt.
Maria Genger starb am 19. Januar 1814 im Alter von 87 Jahren in Köln, wie es auf dem Totenzettel heißt an der „Abnehmungs-Krankheit“.
gge
Daten:
Abbatissa: el. 21. Okt. 1783.Literatur:
Totenzettel [1] · Wündisch, Fritz: Das Zisterzienserinnenkloster Benden in Brühl, in: Klöster und Stifte im Erftkreis (Beiträge zur Geschichte des Erftkreises, Band 6). Rheinland-Verlag, 1988.Vorlage:Page.name: GENGER, Maria OCist (1726–1814) – Biographia Cisterciensis