Ginabat, Ange

Ange Ginabat OCSO

Ange Ginabat OCSO

Ángel Ginabat Groizard

1. Abt von San Isidro de Dueñas, Kastilien, 1900–1916

* 30. Nov. 1842 Sem, Dép. Ariège, Frankreich
† 21. April 1916 Dueñas, Prov. Palencia, Spanien

Ange Ginabat, Taufname André, wurde 1842 in Sem im Département Arriège in Südfrankreich geboren. In jungen Jahren in das Priesterseminar von Pamiers eingetreten, war er bis zu seiner Priesterweihe als Lehrer tätig und übernahm dann eine Pfarrei.

1879 trat er in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Sainte-Marie du Désert ein, legte 1884 die feierliche Profess ab und wurde Novizenmeister und Prior. 1891 wurde er von Abt Candide Albalat als erster Oberer an die Spitze der Tochtergründung San Isidro de Dueñas in der spanischen Diözese Palencia gestellt. Dorthin hatte Abt Albalat schon in den 1880er-Jahren eine Mönchsgruppe unter der Leitung von P. Nivard Fournier entsandt, die unter schwierigsten Bedingungen, mehrmals standen die Mönche kurz davor, das Projekt aufzugeben, die äußerst baufälligen Gebäude der in der Desamortización 1835 aufgegebenen Klostergebäude zu renovierten und bewohnbar machten. Auch eine neue Klosterkirche war unter Fourniers Leitung erbaut worden.

P. Anges Aufgabe war es, sich um den geistlichen Aufbau der Gemeinschaft zu kümmern. Durch die unermüdliche Arbeit der Mönche und eine kluge Verwaltung gelang es in fünfzehn bis zwanzig Jahren, die Finanzlage des Klosters auf eine solide Basis zu stellen, so dass es sich nicht nur selbst unterhalten, sondern auch ein Apostolat der Nächstenliebe ausüben konnte. Mit der Unabhängigkeit der Gründung San Isidro im Dezember 1897 wurde Ginabat Titularprior und im Januar 1900 Abt. Als solcher stand er der Abtei bis zu seinem Tod am Karfreitag 1916 vor.

Ginabats Charakter, der schon als Pfarrer von seinen Gemeindemitgliedern mit dem hl. Pfarrer von Ars, Jean-Marie Vianney, verglichen worden war, war durch seine übergroße Freigebigkeit gegenüber Bedürftigen und seinen anspruchslosen Lebensstil gekennzeichnet. Wenn er mit der bescheidenen Kutsche, die die Gemeinschaft damals besaß, die zwölf Kilometer in die Provinzhauptstadt Palencia fuhr, nahm er seinen Rosenkranz zur Hand und verbrachte die ganze Fahrt betend und in Schweigen versunken. Spät in der Nacht zurückgekehrt, ging er nicht in seine Zelle, sondern direkt in die Kirche, um an den Nachtoffizien teilzunehmen.

gge, März 2010‎ , rev. Jan. 2022


Daten:

Vest.: 19. Feb. 1879 (Ste-Marie-du-Désert); Prof.: 25. März 1881; Sup.: 8. Dez. 1891 – 27. Dez. 1897; Prior tit.: 27. Dez. 1897 – 20. Jan. 1900; Abbas: 20. Jan. 1900, ben. 21. Feb. od. 25. April 1900; Wappen: D'azur à Vange d'argent tenant un livre d'or; Zimier: couronne d'épines; Dev.: Amator regulæ et fratrum.

Lit.:

B. Ramos y M. García: Orígenes del Monasterio de San Isidro de Dueñas, 1891–1899, in: Publicaciones de la Institución Tello Téllez de Meneses (Palencia), 26, s. f. · García Gorriz: El Monasterio de San Isidro de Dueñas la comunidad y sus abades mitrados, 1891–1941. Palencia: Afrodisio Aguado, 1941, S. 23ff. · Yáñez Neira, Damián: Historia del Real Monasterio de San Isidro de Dueñas, in: Publicaciones de la Institución Tello Téllez de Meneses (Palencia) 29 (1969), S. 615, 680ff.

Zitierempfehlung: Ginabat, Ange, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 31.01.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ginabat,_Ange

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