Hungrichhausen, Hermann

Hermann Hungrichhausen

Hermann Hungrichhausen

56. Abt des Klosters Eberbach 1737–1750

* 1683 [err.] Mengerskirchen
† 9. Sep. 1750

Hermann Hungrichhausen (Hungrighausen) aus Mengerskirchen im Westerwald war laut dem Denkwürdigen und nützlichen rheinischen Antiquarius Band 11, 1863, S. 564, „ungezweifelt“ ein Nachkomme des mit Peter Melander Graf von Holzappel, dem berühmten Feldherren des Dreißigjährigen Krieges, verschwägerten Johann Gottfried Hungrichhausen zu Hadamar, der am 24. November 1636 Holzappels Schwester geheiratet hatte. Hermann Hungrichhausens Bruder Johann Wilhelm Hungrighausen war Pfarrer in Frickhofen, St. Martin.

Er war seit 1703 im Kloster, wurde 1704 Subdiakon, 1706 Diakon und am 22. September 1708, wohl durch Weihbischof Gedult von Jungenfeld, in Mainz zum Priester geweiht. Am 11. April 1737 wurde er als Nachfolger des am 22. März 1737 verstorbenen Adolf I. Dreimühlen zum Abt gewählt und am 29. August 1737 bestätigt. Benediziert wurde er am 29. September 1737 durch den Mainzer Weihbischof Christoph Nebel unter Assistenz der Äbte Antonius Antoni vom Zisterzienserkloster Arnsburg und Franz Linden OSB von St. Jakob zu Mainz.

1746 wurden in Eberbach gezählt 39 Konventualen, 2 Novizen, 5 Laienbrüder. Im selben Jahr wurde (nach Sturmschäden) das Dachwerk der Klosterkirche erneuert. Das marode Hofhaus in Reichartshausen, eine der ältesten Besitzungen des Klosters, ließ er 1738–1741 schlossartig neu erbauen. Er selbst war dort „Curialis“ gewesen.

Am 12. Februar und 8. März 1742 assistierte er mit den übrigen Äbten der Erzdiözese Mainz bei der Krönung Kaiser Karls VII. und seiner Gemahlin Maria Amalie und am 15. September 1743 bei der Weihe des Erzbischofs Johann Friedrich Karl von Ostein in Mainz.

Er starb am 9. September 1750, gemäß den Angaben auf seinem Grabstein in der Basilika im 68. Lebensjahr, im 47. Jahr seiner Profess und im 14. Jahr der Regierung. Nach ihm wurde Adolf II. Werner aus Salmünster zum 57. und vorletzten Abt gewählt.

gge, Okt. 2019, rev. März 2021


Daten:

Subdiac.: 20. Sep. 1704; Diac.: 18. Sept. 1706; Sac.: 22. Sep. 1708; Abbas: el. 11. April 1737, conf. 29. Aug. 1737, ben. 29. Sep. 1737.

Literatur:

Bär, Hermann: Diplomatische Geschichte der Abtei Eberbach im Rheingau, Band 1, Wiesbaden 1855 · Amrhein, August: Verzeichnis der zu Mainz ordinierten Cistercienser vom Jahre 1676–1803, in: Cistercienser Chronik 18 (1906), S.193–201, 230–236.

Zitierempfehlung: Hungrichhausen, Hermann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 10.03.2021, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hungrichhausen,_Hermann

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