Kisgergely, Bálint

Bálint Kisgergely OCist

Bálint Kisgergely OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc

* 07. Juli 1921 Hangony, Komitat Gömör-Kishont
† 29. Aug. 1997 Budapest

Bálint Kisgergely, Taufname József, wurde im Nordosten Ungarns als Sohn von János Kisgergely und Rozália Bodor geboren. Eine seiner Cousininen war Servitin, eine andere Novizin im Zisterzienserinnenkloster Regina Mundi, musste aber wegen einer Krankheit nach Hause zurückkehren.

Kisgergely besuchte von 1931 bis 1935 das Zisterziensergymnasium Eger, danach von 1935 und bis 1939, bereits als Oblate[1], das Zisterziensergymnasium in Budapest. Am 29. August 1939 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc eingetreten, legte er am 30. August 1940 die zeitliche Profess ab. Von 1940 bis 1945 studierte er an der Theologischen Hochschule in Zirc. Am 13. Mai 1944 legte er die feierliche Profess ab, die Priesterweihe empfing er am 18. Mai 1944 in der Abteikirche durch Bischof József Mindszenty von Veszprém. Er war Sonntags- und Festprediger (Missarius) in Kardosrét bei Zirc von Mai bis Dezember 1945, von Januar bis Mai 1946 bereitete er die Gründung des Priorats Regina Pacis vor, und beseelte und leitete den Umbau der ehemaligen Verwalterwohnung zum Kloster. Nachdem er von 1946 bis 1949 an der Péter-Pázmány-Universität in Budapest die Lehrbefähigung für Gymnasien erworben hatte, wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert.

Nach der Verstaatlichung der Ordensschulen wollten die Zisterzienser auch die Ausbildung von Gymnasiasten sicherstellen, die nach Abschluss ihres Studiums in den Orden eintreten wollten. Deshalb wurde 1949 die Oblatenschule in Zirc gegründet, wo P. Bálint Präfekt war und Latein und Deutsch unterrichtete. Nach der Auflösung des Zisterzienserordens in Ungarn durch die Kommunisten (1950) ging er mit den Oblaten zum Benediktinergymnasium Pannonhalma. Im Frühjahr 1951 musste er auf staatlichen Druck gehen, danach ging er zurück in sein Heimatdorf, wo er als Hilfseelsorger diente.

1952 nach Budapest zurückgekehrt, beteiligte er sich als stellvertretender Novizenmeister aktiv an dem geheimen Ausbildungsprogramm, mit dem die Zisterzienser ihre Existenz aufrecht erhielten. Er lehrte sie auch Moraltheologie. Zwischenzeitlich musste er wegen seines Lebensunterhalts auch einen Job annehmen, also arbeitete er als Eisenwender. Ab 1957 arbeitete er als stellvertretender Direktor für den Római Katolikus Szeretetszolgálat (Römisch-Katholischen Wohltätigkeitsdienst). Dabei konnte er seinen alten und kranken Mitbrüdern helfen; mehrere konnte er im Pflegeheim Pannonhalma, das geschaffen wurde, um während des Kommunismus für ältere und kranke männliche Mönche zu sorgen. Er tauchte in der ersten Hälfte der 1970er Jahre als möglicher Nachfolger Abt Vendels auf, er hat die Position jedoch nicht übernommen, so wurde Károly Kerekes schließlich Endrédys Nachfolger.

1982 trat er in den Ruhestand. Einige Jahre später wurde bei ihm die Parkinson-Krankheit diagnostiziert, deshalb konnte er nach der Wiedereröffnung der Abtei Zirc nicht mehr ins Kloster zurückkehren. In seinen letzten Lebensjahren wurde er von seiner bereits erwähnten Cousine betreut. Er starb am 29. August 1997 in Budapest, und wurde am 5. September auf dem für die Zisterzienser reservierten Teil des Friedhofs von Zirc beerdigt.

Nivárd Halász, Juni 2022

  1. Seit den 1920er Jahren kümmerte sich der Orden besonders um Gymnasiasten, die Mönche werden wollten. Als Oblaten wohnten sie, geführt von einem Präfekten, in der Residenz des Ordens in Buda und besuchten das Gymnasium.

Daten:

Vest.: 29. Aug. 1939; Prof.: 30. Aug. 1940, 13. Mai 1944; Sac.: 18. Mai 1944.

Werke:

Hangony palóc község irodalmi olvasmányai. Budapest, 1948. (Dissertation – Handschrift).

Literatur:

Cúthné Gyóni Eszter: „Nem harcolunk, de nem is búcsúzunk” A Ciszterci Rend Zirci Apátságának története a második világháború végétől Endrédy Vendel apát haláláig. S. 272–274.

Zitierempfehlung: Kisgergely, Bálint, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.06.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kisgergely,_B%C3%A1lint

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