Kongregation vom Reinsten Herzen Mariens

Die böhmische Kongregation vom Reinsten Herzen Mariens, lat. Congregatio Purissimi Cordis B.M.V., war ein Zusammenschluss mehrerer selbständiger Frauen- und Männerklöster des Zisterzienserordens der allgemeinen Observanz, der von 1923 bis 2014 bestand.

Geschichte

Die böhmische Zisterzienserkongregation entstand 1923 durch Ausscheiden der böhmischen Klöster Osek (Ossegg) und Hohenfurt aus der Österreichischen Zisterzienserkongregation und wurde durch das Breve Refert ad nos Papst Pius’ XI. vom 27. Januar 1923 kanonisch errichtet.

Zur Kongregation gehörten neben den zwei Mönchsklöstern Osek und Hohenfurt auch die drei Frauenklöster Marienstern und Marienthal in der Oberlausitz und Porta Coeli (Himmelspforte) in Mähren. 1999 kamen noch die dänische Abtei Sostrup (Maria Hjerte, 2011 aufgelöst) und 2004 das Herz-Jesu-Kloster in Düsseldorf (ebenfalls aufgelöst) dazu. Am 25. Februar 1999 wurden nach vielen Schwierigkeiten aufgrund der politischen Situation in der Tschechischen Republik die Konstitutionen vom Heiligen Stuhl genehmigt.

Nach dem Wechsel des Klosters Hohenfurt zur Österreichischen Kongregation wandelte die vatikanische Ordenskongregation am 16. Juni 2007 die Kongregation des Reinsten Herzens Mariens in eine Frauenkongregation um, mit einer gewählten Äbtissin als Präsidentin. In den Jahren 2011 und 2012 führte eine Apostolische Visitation zur Neuordnung der Kongregation; sie wurde dem Heiligen Stuhl direkt unterstellt, der Generalabt wurde als Päpstlicher Kommissar eingesetzt.

Per Dekret des Hl. Stuhls vom 6. November 2014 wurde die Kongregation aufgelöst und die verbleibenden Klöster St. Marienstern und St. Marienthal direkt dem Orden inkorporiert, mit dem Generalabt als Pater Immediat. Die Abtei Porta Coeli gehört seit 2008 zur Mehrerauer Kongregation.

Als Nachfolgerin der aufgelösten Kongregation wurde mit Dekret vom 8. Juli 2022 die Kongregation der heiligen Gertrud der Großen kanonisch errichtet.

gge, Mai 2020


Literatur:

Eicheler, Idesbald: Die Kongregationen des Cistercienserordens. Ursprung der Cisterzienserkongregationen und ihr Verhältnis zur Verfassung und zum Generalkapitel des Ordens, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 49 (1931) S. 55–91, 188–227 und 308–340.

Zitierempfehlung: Kongregation vom Reinsten Herzen Mariens, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.07.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kongregation_vom_Reinsten_Herzen_Mariens