Konrad von Krosigk

Konrad von Halberstadt

Konrad von Krosigk

Konrad von Halberstadt

Bischof von Halberstadt, Kreuzfahrer, Zisterzienser

† 1225 Sittichenbach

Der Sohn Dedos II. von Krosigk wurde 1201 Dompropst in Halberstadt und im selben Jahr zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Berthold gewählt. Im Zuge des deutschen Thronstreits als treuer Anhänger der staufischen Partei von Papst Innozenz III. mit dem Kirchenbann belegt, verpflichtete Konrad sich zu einer Pilgerreise ins Heilige Land, um sich vom Bann zu lösen. In Venedig schloss er sich dem Heer des Vierten Kreuzzugs an, das sich offiziell nach Jerusalem einschiffte, tatsächlich aber über die kroatische Stadt Zadar nach Konstantinopel segelte.

Die byzantinische Hauptstadt wurde von den Kreuzfahrern erobert und geplündert. Auch Konrad konnte sich wertvolle Beutestücke sichern, die er – nachdem er doch noch ins Hl. Land gekommen[1] und auf der Rückreise in Rom vom Bann gelöst worden war – nach Halberstadt brachte. Am 16. August 1205 zog er mit einem festlichen Zug in seine Bischofsstadt ein (adventus reliquiarum). Dem Dom zu Halberstadt vermachte Konrad Reliquien der zwölf Apostel, Splitter des hl. Kreuzes und eine kostbare byzantinische Hostienschale aus dem 11. Jahrhundert.

1209 legte Konrad sein Bischofsamt nieder und trat in das Zisterzienserkloster Sittichenbach ein. 1213 erscheint er als päpstlicher Kommissar zur Vorbereitung des nächsten Kreuzzuges (»Kreuzzug von Damiette«) in der Magdeburger Kirchenprovinz. 1217/18 vertrat er als Weihbischof den Naumburger Bischof Engelhard, der den Kreuzzug angetreten hatte.

Konrad starb 1225 im Kloster Sittichenbach, der Ort seiner Bestattung ist nicht bekannt.

gge, Nov. 2010

  1. Einige Zeit hielt er sich in Tyrus auf, wo er unter anderem den Bischof von Sidon weihte.

Literatur:

Andrea, Alfred J.: Conrad of Krosigk, Bishop of Halberstadt, Crusader and Monk of Sittichenbach: His Ecclesiastical Career, 1184–1225. In: Analecta Cisterciensia 43 (1987), S. 11–91 · Tebruck, Stefan: Kreuzfahrer, Pilger, Reliquiensammler. Der Halberstädter Bischof Konrad von Krosigk (†1225) und der Vierte Kreuzzug, in: Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Arbeitsberichte 8), Halle/Saale 2008, S. 26–48.

Normdaten:

GND: 1030492891 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Konrad von Krosigk, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Konrad_von_Krosigk

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