Lékai, Jusztin

Jusztin Lékai

Jusztin Lékai OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc, Ökonom; Titularabt von Felnémet 1986–1994

* 19. Jan. 1932 Budapest
† 30. Apr. 2009 Zirc

Jusztin Lékai (auch Lékai-Hochenburger), Taufname Péter, wurde in Budapest geboren als Sohn von Emil Hochenburger und Erzsébet Császár. Seine Mutter war die Cousine des Zircer Novizenmeisters Lóránt ’Sigmond. Er besuchte zunächst das Zisterzienser-Gymnasium Szent Imre in Buda und nach dessen Verstaatlichung 1950 das Petőfi-Sándor-Gymnasium in Budapest. Anschließend studierte er Maschinenbau an der Technischen Universität von Budapest und arbeitete in den folgenden Jahren in seinem Beruf.

Er blieb jedoch mit den Zisterziensern verbunden. Am 6. April 1958 trat er heimlich in den Orden ein. Er war der letzte der 18 jungen Männer, die Abtvikar Lóránt ’Sigmond zwischen 1950 und 1958 heimlich in die Abtei Zirc rekrutierte. Nach dem geheimen Noviziat legte er am 17. April 1960 die zeitlichen Gelübde ab. Danach arbeitete er bis 1965 als Ingenieur, erst dann konnte er sein Theologiestudium am Priesterseminar in Eger beginnen. Von 1955 bis 1961 engagierte er sich auch heimlich im Religionsunterricht.

Am 3. Juli 1967 legte er vor Abt Vendel Endrédy in Pannonhalma ebenfalls heimlich die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 22. Juni 1969 in der Kathedrale von Eger, durch Pál Brezanóczy, Erzbischof von Eger. Danach war er zwei Jahre lang Kaplan in Bátor, Komitat Heves (bis 1971), dann im Studienjahr 1971/72 Seminarpräfekt in Eger. Danach war er bis 1979 erzbischöflicher Notar, dann wurde sein Zircer Mitbruder, Gábor László Kádár, Erzbischof von Eger, der ihn zu seinem Sekretär ernannte. Er blieb bis zu seinem Tod an der Seite des Erzbischofs und pflegte ihn sogar in seinen letzten Lebensabschnitten, während seiner schweren Krankheit. 1977 erhielt er den Titel eines erzbischöflichen Rats, 1986 wurde er zum Titularabt von Felnémet ernannt. Ab 1988 arbeitete er als Verwalter des Priesterseminars in Eger. Er war an der Planung und dem Bau des Weiterbildungszentrums St. Johannes in Eger beteiligt und wurde 1993 Rektor und 1993/94 Vizerektor. 1994 wurde er für seinen Beitrag zum kulturellen Leben von Eger mit der »Pro Agria«-Medaille ausgezeichnet.

Nach dem Neustart der Abtei Zirc 1994 verzichtete er auf seinen Rang als Titularabt und schloss sich seiner Klostergemeinschaft in Zirc an. Hier wurde er Cellerar und Zentralökonom. Unter seiner Leitung erfolgte die Innenrenovierung der Abtei und von 1995 bis 2005 der großangelegte Innenumbau der Abteikirche. Er gab auch Religionsunterricht am örtlichen Gymnasium Béla III. Dann entstand unter seiner Leitung ein Altersheim St. Bernat im ehemaligen Klerikertrakt der Abtei, der 2003 zurückgegeben wurde. Dessen Direktor war er von 2004 bis zu seinem Tod.

In Anerkennung seiner Verdienste verlieh ihm die Stadt Zirc 2006 die Medaille »Pro urbe Zirc« und ernannte ihn 2008 zum Ehrenbürger. Er starb am 30. April 2009 in der Abtei und wurde am 11. Mai im Zisterziensergrab auf dem Zircer Friedhof beigesetzt.

Tibor Halász, Dez. 2022


Daten:

Prof.: 17. April 1960, 3. Juli 1967; Sac.: 22. Juni 1969.

Werke:

(mit Levente F. Hervay): A zirci apátsági templom. Zirc: LaGrade Kft. ISBN: 9789630625517 (deutsch: Die Abteikirche in Zirc. Fotos: Károly Szelényi, Lajos Róka und die Restauratoren (1995–2005), Computer-Rekonstruktion der mittelalterlichen Kirche: Csaba Benkö, Bernát Bérczi O.Cist., Deutsche Übersetzung von Andreas Neutsch, Mirjam Dinkelbach; Zisterzienserabtei Zirc 2007, ISBN 978-963-06-2553-1.

Literatur:

A Zirci Apátság 20 éve. In. Egri Fehér/Fekete, XVII. évf. (2010) 2. (59.) sz. S. 7–8 · Nachruf der Abtei.

Zitierempfehlung: Lékai, Jusztin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 25.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/L%C3%A9kai,_Jusztin

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