Martini, Jakob

Jakob Martini von Brabeck

Jakob Martini von Brabeck

Abt von Sedletz, Skalitz und Saar 1649–1650 und Königsaal 1650–1654; Generalvikar für Böhmen 1650–1654

† 4. Okt. 1654 Teplitz

Jakob Martini von Brabeck, ein Westfale, war Professe der Zisterzienserabtei Ossegg in Böhmen, auf die er während der Administration des Klosters durch den Visitator Georg Urat die Profess abgelegt hatte. Von ihm heißt es im Ossegger Elenchus: Postulatus Sedlicii Abbas, electus Abbas Aulae Regiae, Visitator ac Vicarius Generalis, Obiit 4. Octobris 1654 Teplicii.

1649 wurde er Abt der vereinigten Zisterzienserabteien Sedletz, Skalitz und Saar und nach dem Tod des Visitators Johann Greifenfels, der vier Abteien vorgestanden hatte, am 16. März 1650 zum Abt von Königsaal gewählt. Da die Abteien Welehrad und Ossegg gleich am Wahltag für selbständig erklärt wurden[1], verzichtete er am 18. März auf diese beiden Klöster.

Da er wohl selbst daran zweifelte, die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Abtei Saar wiederaufrichten zu können, schlug er auf dem Generalkapitel 1651 in Cîteaux vor, sie aufzugeben und ihre Einkünfte dem notorisch unterfinanzierten Zisterzienserkolleg St. Bernhard in Prag zukommen zu lassen, es kam aber nicht dazu.

Nach Martinis Tod am 4. Oktober 1654 in Teplitz wurde anstelle seines Nachfolgers Georg Juncker von Oberkunreith zunächst der Hohenfurter Abt Georg Wendschuh, dann der Sedletzer Abt Hilger Burghoff zum Generalvikar ernannt.

gge, April 2020

  1. Die Mönche von Welehrad und Ossegg wählten eigene Vorstände, für Ossegg wurde am 18. März Laurentius Scipio gewählt, für Wehlerad Johann Salix von Felberthal, der später Bischof von Fünfkirchen/Pecs wurde.

Daten:

Abbas ossecensis: el. 16. März 1650.

Literatur:

Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 26 · Siegl, Meinrad: Die Abtei Ossegg in Böhmen, in: Brunner, Sebastian: Ein Cisterzienserbuch. Würzburg 1881, S. 280ff., bes. S. 314–315.

Zitierempfehlung: Martini, Jakob, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Martini,_Jakob

Vorlage:Page.name: MARTINI von Brabeck, Jakob OCist († 1654) – Biographia Cisterciensis