Monostori, Benedict

Benedict Monostori

Benedict Monostori OCist

ungar. Monostori Bánk

Zisterzienser der Abteien Zirc und Dallas; Physikprofessor, Prior von Dallas 1975–1988

* 04. Juli 1919 Kővágóőrs, Ungarn
† 22. Sep. 2014 Irving, Texas, USA

Benedict Monostori, Taufname József, wurde am 4. Juli 1919 als viertes von fünf Kindern in Kövágóörs, Ungarn, am Nordufer des Plattensees geboren. Als Kleinkind zog er mit seiner Familie nach Budapest, wo er aufwuchs. Mit dem Wunsch, Priester und Lehrer zu werden, trat er nach dem Ende seiner Schulzeit in die Zisterzienserabtei Zirc ein, wo er am 29. August 1937 als Novize eingekleidet wurde und am 28. August 1938 die zeitliche Profess ablegte.

Er studierte Philosophie und Theologie und wurde am 16. Mai 1944, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, von dem späteren Kardinal Joseph Mindszenty zum Priester geweiht. Neben seinem Theologiestudium absolvierte er an der Péter-Pázmány-Universität ein Studium der Mathematik und Physik für das Lehramt und trat im Herbst 1945 seine Stelle als Lehrer für Mathematik und Physik an der Schule der Zisterzienser in Székesfehérvár (dt. Stuhlweißenburg)) an. Diese Tätigkeit endete 1948, als die kommunistische Regierung alle Schulen der Zisterzienser verstaatlichte. Pater Benedikt wurde daraufhin mit der Betreuung der jungen Mönche in der Ausbildung in Zirc betraut, wo er sie auch in Philosophie unterrichtete. Auch diese Lehrtätigkeit wurde beendet, als die Kommunisten 1950 den Zisterzienserorden in Ungarn zusammen mit den meisten anderen religiösen Orden auflöste.

Als sich wenige Wochen vor der tatsächlichen Schließung der Abtei im Sommer 1950 eine Gruppe von 20 jungen Klerikern aufmachte, um unter der Führung von Pascal Kis-Horvath durch den eisernen Vorhang nach Österreich und von dort aus nach Rom zu gelangen, schloss sich Pater Benedikt der Gruppe an. Acht der Mönche wurden bei der abenteuerlichen Flucht nachts durch Minenfelder und Stacheldraht entdeckt und später in Ungarn in einem Schauprozess zu Gefängnisstrafen verurteilt. P. Benedict gehörte zu den Glücklichen, die schließlich nach Rom gelangten, wo er als Präfekt der dort studierenden Mönche eingesetzt war.

Er selbst erwarb 1951 ein Diplom in Philosophie an der Päpstlichen Universität Sant’Anselmo und absolvierte anschließend ein Promotionsstudium in Philosophie an der Universität Salamanca in Spanien. Seine Oberen baten ihn bald darauf, sich der Zisterziensergemeinschaft in Spring Bank, Wisconsin, anzuschließen, wo sich die aus Zirc vertriebenen ungarischen Zisterzienser zunächst sammelten. 1954 war er einer der ersten Zisterzienser, die nach Texas kamen, um dort das Kloster Our Lady of Dallas zu gründen (1963 Abtei). Zunächst Lehrer für Philosophie an der Academy of Mary Immaculate in Wichita Falls, war er 1956 einer der neun Zisterzienser im ersten Lehrkörper der neugegründeten Universität von Dallas, wo er zunächst Mathematik und Philosophie lehrte. Bald wurde er jedoch gebeten, Physik zu studieren. 1964 promovierte er in diesem Fach an der jesuitischen Fordham University in New York.

Pater Benedict war als außerordentlicher Professor (Associate Professor) zunächst kommissarischer Leiter, dann ab 1962 Leiter des Fachbereichs Physik an der Universität Dallas. 1989 ging er in den Ruhestand. Neben seiner Lehrtätigkeit half er in Kirchengemeinden in der Umgebung von Dallas und Fort Worth in der Seelsorge mit. Nach seiner Pensionierung war er 22 Jahre lang Kaplan bei den Holy Family of Nazareth Sisters in Grand Prairie. Im Kloster Dallas war er unter Abt Anselm Nagy von 1975 bis 1988 Prior.

Er starb am 22. September 2014 im Kloster. Seine sterblichen Überreste befinden sich heute im neugeschaffenen Mausoleum der Abtei Dallas.

gge, April 2022


Daten:

Vest.: 29. Aug. 1937; Prof.: 28. Aug. 1938; Sac.: 16. Mai 1944.

Werke:

Benedict J Monostori, Alfons Weber: The pure rotational Raman spectra of furan and cyclopentene, in Journal of Molecular Spectroscopy 12 (1964), S. 129ff. [1]

Literatur:

Nachruf der Abtei Dallas · University of Dallas Physics News, Issue15-1, Irving, TX, Fall 2015, S. 6 · Schematismus cistersiensis 1942:262, 166.

Zitierempfehlung: Monostori, Benedict, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.04.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Monostori,_Benedict

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