Mossi, Tommaso

Tommaso Mossi OCist

Tommaso Mossi OCist

Pfarrer von S. Bernardo alle Terme, Titularabt von S. Maria delle Grazie in Foce, Abt von S. Croce in Gerusalemme, Generalpräses der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia, Generalprokurator und Generalsuperior des Zisterzienserordens

* 23. Dez. 1778 Cambiano, Piemont
† 14. Dez. 1861 San Bernardo alle Terme, Rom

Mossi trat als junger Mann in Mailand in den Kapuzinerorden ein. Nachdem er sich 1824 nach Rom begeben hatte, übertrug er mit päpstlicher Dispens und nach einer kurzen Probezeit seine Professgelübde auf das Zisterzienserkloster San Bernardo alle Terme (25. August 1824). 1825 wurde die Pfarre S. Bernardo alle Terme um das gleichnamige Kloster herum errichtet. Tommaso Mossi war der erste Pfarrer dieser neugegründeten Pfarrei, die er bis zu seinem Tod mit Leidenschaft und großer seelsorglichen Begabung leitete.

Am 7. November 1839 wurde er zum Titularabt der Abtei S. Maria delle Grazie in Foce erhoben, wohnte aber weiterhin in S. Bernardo alle Terme. Am 12. Juli 1847 übernahm er das Amt eines Generalprokurators des Zisterzienserordens. Als solcher erlebte er die revolutionären Unruhen in Rom 1848/49, während derer der Papst aus Rom und viele Ordensleute aus ihren Klöstern fliehen mussten. Nach der Wiederherstellung der politischen Ordnung ernannte Papst Pius IX. am 7. Juni 1850 Tommaso Mossi zum Generalpräses der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia und zum Generalsuperior des Zisterzienserordens. Teobaldo Cesari wurde auf seine Empfehlung hin neuer Generalprokurator. Außerdem übernahm Tommaso Mossi die Leitung der Abtei Santa Croce in Gerusalemme, ohne dort zu wohnen. Der neue Generalpräses berief rasch die neue Kongregationsleitung zusammen, festigte die Zisterzienserklöster der italienischen Zisterzienserkongregation und traf wichtige Personalentscheidungen innerhalb der Kongregation. 1851 richtete er ein Rundschreiben („enciclica“) an die Klöster seiner Kongregation, in dem er zur Hoffnung ermunterte und ein neues Aufblühen der Kongregation ankündigte. Er visierte die Zisterzienserklöster von Piemont, die zum Teil in sehr gutem Zustand waren.

Nachdem er 1852 schwer erkrankt war, legte er am 19. Juni 1853 seine Ämter in der Ordens- und Kongregationsleitung zurück. Kurz danach erholte er sich wieder und widmete sich weiterhin seinen Aufgaben als Pfarrer von S. Bernardo alle Terme. Acht Jahre später starb er im Alter von 83 Jahren.

Sein Leichnam wurde in der Franziskus-Kapelle der Kirche S. Bernardo alle Terme bestattet. Der damalige Priester und spätere Kardinal Lucien-Louis Bonaparte (1828-1895) ließ dort für Tommaso Mossi ein Marmordenkmal setzen, auf dem der einfache, geradlinige und heiligmäßige Lebenswandel des einstigen Abtes und Pfarrers gerühmt wird.

Pius Maurer


Lit.:

Ildebrando Fiorucci: Cenno storico della Congregazione Cistercense Italiana, Roma 1997, 45–48. · Alejandro Masoliver: El catalogo de los abades generales de Cister, Analecta Cisterciensia 44 (1988) 172–189, bes. 185.

Zitierempfehlung: Mossi, Tommaso, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.02.2012, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Mossi,_Tommaso

Vorlage:Page.name:MOSSI, Tommaso OCist (1778–1861) – Biographia Cisterciensis