Neuner, Johann

Johann Neuner

Johann Neuner

Abt der Stifte Säusenstein 1597–1608 und Zwettl 1608–1611

† 10. Nov. 1611 Wien

Johann Neuner hatte 1589 im Stift Zwettl die Profess abgelegt, wurde Subprior, später Prior und am 18. Mai 1597 als Wunschkandidat des Generalvikars Ulrich Hackel als Abt nach Säusenstein (Gottestal) postuliert. Dessen Kapitel bestand damals nur noch aus drei wahlberechtigten Patres. Die Benediktion erhielt er am 6. Jänner 1598 in Zwettl durch Abt Ulrich Hackel.

Trotz der geringen Zahl an Religiosen hielt Abt Neuner das gemeinsame Chorgebet ein und erwarb sich, wie Erdinger angibt, ohne sie näher zu nennen, um sein Stift in mehrfacher Beziehung Verdienste. 1602 für die Prälatur des Stiftes Lilienfeld vorgeschlagen, wurde er wegen seiner Krankheit (Gicht) nicht gewählt. 1604 ernannte ihn die Regierung zum Kriegskommissär. Seine Gichtkrankheit war auch der Grund, warum er 1605 nicht zum Generalkapitel nach Cîteaux reisen konnte. In seinem Entschuldigungsschreiben betont er, dass er wegen seiner Krankheit nicht reiten könne und sich das arme Kloster keinen Wagen leisten könne. Im Februar 1608 visitierte Abt Jean Martin von Clairlieu im Auftrag des Generalabtes Nicolas Boucherat das Stift Säusenstein.

Am 4. März 1608 unter dem Vorsitz des Generalvikars Paul Schönebner zum Abt seines Professklosters Zwettl gewählt, führte Neuner die Verwaltung des Stiftes Säusenstein noch einige Zeit fort, u.a. um die Übergriffe des protestantischen Adels auf das Stift und seine Rechte abzuwehren. Dies, und seine Krankheit, dienten ihm auch als Entschuldigungsgrund für das Generalkapitel 1609.

Er starb am 10. November 1611 in Wien. Wie schon sein Vorgänger Hackel wurde mit einem prachtvollen Trauerzug nach Zwettl gebracht und in der Stiftskirche begraben. Noch am Abend seines Todes nahm der eilig herbeigeeilte Abt Johann Landgraf, sein Nachfolger in Säusenstein, im Auftrag des Klosterrats die Sperre und die Inventur vor und setzte den Subprior Christoph Bendel als Administrator ein. Zum Nachfolger gewählt wurde jedoch der Heiligenkreuzer Konventuale Johann Seyfried.

gge, Juli 2017


Daten:

Prof.: 1589; Abbas Vallis Dei: el. 18. Mai 1597, ben. 6. Jan. 1598; Abbas Clarae Vallensis: el. 4. März 1608, inst. 11. Mai 1608.

Literatur:

Erdinger, Anton: Geschichte des aufgehobenen Cisterzienser-Stiftes Säusenstein in Niederösterreich, in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, Band 10, Wien 1876, S. 271–289, hier: 272–274.

Zitierempfehlung: Neuner, Johann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 30.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Neuner,_Johann

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