Pöttken, Stephan

Stephan Pöttken OCist

Stephan Pöttken

47. Abt des Klosters Marienfeld 1784–1794

* 1724 Münster
† 19. Juli 1795 Rengering, Ostbevern [heute Warendorf-Milte]

Stephan Pöttken, Taufname Anton Caspar, wurde 1724 in Münster geboren. Er trat am 1. Juni 1746 in die Zisterzienserabtei Marienfeld ein, wurde am 14. August eingekleidet und legte am 20. August 1747 die Profess ab. Am 16. Juni 1753, am Vorabend des Dreifaltigkeitssonntags,) empfing er die Priesterweihe.

Am 9. November 1762 wurde er Kaplan in Harsewinkel, am 2. März 1769 Pfarrer in Bersenbrück. Im April 1774 wurde er zum Beichtvater im Frauenkloster Bersenbrück bestellt und 1777 Pfarrer in Greffen. Am 12. Oktober 1784 zum Abt gewählt, wurde er am 5. Juni 1785 durch den Münsteraner Weihbischof Wilhelm d'Alhaus OSC benediziert. Assistenten waren der Benediktinerabt Ludger Zurstraßen von Liesborn und Philip de Meuseren OPraem, Propst in Clarholz. Bedingung für die Benediktion war die vorherige Anerkennung der bischöflichen Verleihung des Archidiakonats gewesen (und damit der bischöflichen Oberhoheit), die Pöttkens Vorgänger Ferdinand Oesterhoff und Arnold Detten noch verweigert hatten.

1785 kaufte Abt Stephan als Ersatz für den verkauften Marienfelder Hof bei der Minoritenkirche am Alten Steinweg in Münster, gegenüber dem „Münsterschen Hof“ einen anderen Hof, den aber Abt Peter von Hatzfeld wegen der zu hohen Unterhaltungskosten 1796 wieder verkaufte. Während Pöttkens Amtszeit fand vom 18. Dezember 1792 bis zum 25. August 1793 der von der Revolution aus Frankreich vertriebene Abt Antoine Chautan de Vercly von Morimond, einer der fünf Hauptäbte des Ordens, Zuflucht im Kloster Marienfeld. Am 15. Januar 1786 wurde Pöttken vom Ordensgeneral François Trouvé zum Generalvikar des Ordens am Niederrhein ernannt.

Altersschwach und fast erblindet gab Pöttken am 10. August 1794 sein Amt auf und zog sich in das Frauenkloster Rengering (Marienbuch) zurück, wo sein Verwandter Robert Pöttken (1748–1809) als Beichtvater tätig war. Dort starb er am 19. Juli 1795 und wurde in der dortigen Klosterkirche begraben.

Abt Stephan galt als streng. Ein Porträt ist nicht bekannt. Zu seinem Nachfolger wurde Peter von Hatzfeld gewählt.

gge, April 2007, rev. Mai 2018


Daten:

Vest.: 14. Aug. 1746; Prof.: 20. Aug. 1747; Sac.: 16. Juni 1753; Abbas: el. 12. Okt. 1784, ben. 5. Juni 1785, res. 22. April 1794.

Literatur:

Rudolf Böhmer / Paul Leidinger: Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185–1803. Marienfeld: Selbstverlag der Pfarrgemeinde, 1998 · Germania Sacra, Dritte Folge 2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 11. Die Zisterzienserabtei Marienfeld. Bearb. von Wilhelm Kohl. Berlin, New York, De Gruyter, 2010, S. 420f. · Leidinger, Paul: Die Zisterzienserabtei Marienfeld (1185–1803): Ihre Gründung, Entwicklung und geistig-religiöse Bedeutung, in: Westfälische Zeitschrift 148 (1998), S. 9–78 · Werland, Walter: Marienfelder Chronik: Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld.. Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Marienfeld, Marienfeld 1968, S. 247–248.

Normdaten:

GND: 1136628401 · BEACON-Findbuch · GSN: 066-04460-001

Zitierempfehlung: Pöttken, Stephan, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.05.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/P%C3%B6ttken,_Stephan

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