Prätorius, Johann

Johann Prätorius

Johann Prätorius

Abt des Zisterzienserklosters Kamenz in Schlesien 1606–1616

† 14. Okt. 1616

Johannes Prätorius (eigentlich Vogt) wurde am 12. August 1606 von den sechs wahlberechtigten Mönchen zum Abt des Zisterzienserklosters Kamenz gewählt. Er war ein großer Freund der Wissenschaft und Gelehrsamkeit, die er auch im Kloster förderte. Es heißt, er habe in Kamenz eine höhere Schule eingerichtet, über die aber nichts mehr bekannt ist.

Noch im ersten Jahr seiner Regierung, am Tag Mariä Opferung 1606, ließ er das 1577 von seinem Vorgänger Anton Wallenberg ins Kloster geholte Gnadenbild der Warthaer Madonna in einem festlichen Zug mit dem Konvent und den Bewohnern der umliegenden Dörfer wieder nach Wartha [Bardo] bringen. Die von dem Maifritzdorfer Pfarrer Martin Rudolph gehaltene Festpredigt erschien auch im Druck. Von Generalabt Nicolas Boucherat, der 1616 die schlesischen Zisterzen visitierte, erhielt er für sich und seine Nachfolger das Recht der Glockenweihe. Das Kamenzer Nekrologium berichtet, dass durch den Tod seiner Schwester Margareta († 22. März 1612) die Scholtisei Hemmersdorf hereditario modo an das Kloster kam.

Er starb am 14. Oktober 1616. Der Tod traf ihn nicht unvorbereitet; er hatte sich seine Grabschrift selbst verfasst. Ihm folgte Fabian Krause in der Regierung.

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Daten:

Abbas: el. 12. Aug. 1606.

Literatur:

Frömrich, Gregor: Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 118–119 · Grüger, Heinrich: Schlesisches Klosterbuch: Kamenz. Augustiner-Propstei, dann Zisterzienserstift, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Band 21, 1980, S. 84–109.

Zitierempfehlung: Prätorius, Johann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.12.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Pr%C3%A4torius,_Johann

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