Rezutsek, Antal

Antal Rezutsek

Antal Rezutsek

Abt der vereinigten Abteien Zirc und Pilis-Pásztó 1858–1879 und Szentgotthárd 1878–1879

* 25. Okt. 1795 Gyöngyös, Ungarn
† 28. März 1879 Zirc, Ungarn

Antal Rezutsek, Taufname Imre, wurde 1795 in Gyöngyös (dt. Gengeß) geboren als Sohn von Mátyás Rezutsek und Anna Járomi. Die ersten fünf Gymnasialjahre absolvierte er in seiner Heimatstadt, dann setzte er seine Ausbildung am Zisterziensergymnasium in Eger (dt. Erlau) fort. Am 13. November 1813 trat er in Eger als letzter Novize in den Pilis-Pásztóer Konvent ein, der noch während seines Noviziats mit Zirc vereinigt wurde. Nach Abschluss des Noviziats absolvierte er das Gymnasium in Eger und studierte dort von 1815 bis 1819 Theologie. Am 15. August 1817 legte er die Mönchprofess ab, die Priesterweihe empfing er am 3. Oktober 1819 durch István Fischer, Erzbischof von Eger.

Von 1819 bis 1827 unterrichtete er am Zisterziensergymnasium in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), ging dann nach Zirc, wo er Lehrer im Noviziat bis 1829 war. Dann kehrte er nach Eger zurück, wo er Direktor des Zisterziensergymnasiums und Subprior wurde, 1832 wurde er Prior. Fast ein Vierteljahrhundert leitete er das Gymnasium in Eger, bis ihn Abt Ferdinánd Villax als Prior und Novizenmeister nach Zirc holte. Nach dem Tod des Abtes Ferdinand († 13. Sep. 1857) leitete er als Prior regens die Abtei, bis er am 17. August 1858 im zweiten Wahlgang zum Abt der vereinigten Abteien Zirc, Pilis und Pásztó gewählt wurde. Kaiser und König Franz Joseph genehmigte die Wahl am 3. Dezember 1858, am 10. Februar 1859 wurde er von Bischof János Ranolder von Veszprém benediziert. Als 1878 die Abtei Szentgotthárd von Heiligenkreuz gelöst wurde und nach Zirc kam, erhielt er auch deren Abttitel (4. Nov. 1878). Damit verbunden war die Übernahme des Gymnasiums in Baja.

Mit seinem sparsamen und nüchternen Wirtschaften schuf Abt Antal die finanzielle Grundlage für den Ausbau von Abtei und der Gymnasien. Prior Teofil Bula und die Gutsverwalter von Előszállás (erst Róbert Simon, dann Ödön Vajda) waren dabei eine große Hilfe. Letztere schufen einen weitläufigen Bauernhof und ein Gestüt mit überregionalem Ruf. Abt Rezutsek baute die Gymnasien in Eger (1660/1863) und Pécs (1865) weiter aus und das in Székesfehérvár 1874/75 von Grund auf neu. Mit ihrer Leitung beauftragte er namhafte Persönlichkeiten. Die Direktoren waren die Patres Norbert Juhász, dann József Szvorényi in Eger, Alfréd Szalay in Pécs und Benjamin Gerlach in Székesfehérvár, unter deren Leitung die Gymnasien im ganzen Land einen herausragenden Ruf hatten.

1861 und erneut 1868 berief er die Professen der Abtei zu einem großen Kapitel, wo sie das Leben der ungarischen Zisterzienser für die kommenden Jahrzehnte bestimmten. Hier wurde auch die Einrichtung des theologischen Hausstudiums beschlossen. Um die bisher an verschiedenen Seminarien (1852–1855 auch in Heiligenkreuz) studierenden Kleriker im Mutterhaus ausbilden zu können, ließ er das alte Konventgebäude um ein zweites Stockwerk erhöhen und errichtete 1866 das theologische Institut in Zirc. Unter seiner Regierung verdoppelte sich die Zahl der Konventsmitglieder, was es ermöglichte, mehrere Mönche zur höheren Ausbildung auf verschiedene Universitäten zu schicken. Das war erforderlich, weil zu dieser Zeit die Forderung, sich der staatlichen Lehramtsprüfung zu unterziehen, auch auf Ordensprofessoren ausgedehnt wurde.

1870 verlieh König Franz Josef Abt Rezutsek den Leopold-Orden. Er starb am 28. März 1879 und wurde am 1. April 1879 von Bischof Zsigmond Kovács von Veszprém beim Altar des Hl. Stephan Harding in der Abteikirche beigesetzt.

gge, Jan. 2011, rev. Okt. 2012, Dez. 2022


Daten:

Vest.: 15. Nov. 1813; Prof.: 15. Aug. 1817; Sac.: 3. Okt. 1819; Abbas: el. 17. Aug. 1858, ben. 10. Feb. 1859.

Werke:

Historia s. ordinis Cist., in Hungaria 2 rét 22 levél · Diarium ab anno 1852. usque ad an. 1874. 2 rét 170 levél. (Beide Handschriften in der Ungarischen Nationalbibliothek).

Literatur:

Magyar Katolikus Lexikon. · Szinnyei, József: Magyar írók : Élete és munkái. Band 11. Budapest : Hornyánszky, 1906. S. 225 · Rainiss, Julius: Die Abtei Zircz mit den dazu gehörigen Abteien Pilis, Pásztó und St. Gotthard in Ungarn, in: Brunner, Sebastian: Ein Cisterzienserbuch. Würzburg 1881, S. 522–541, bes. S. 534–535 · Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942.

Zitierempfehlung: Rezutsek, Antal, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.07.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Rezutsek,_Antal

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