Rieger, Chrysostomus

Chrysostomus Rieger

Chrysostomus Rieger OCist

Zisterzienser der Abtei Mehrerau; Bursar, Gymnasiallehrer, Theologiedozent, Rektor des Collegium Bernardi 1889–1895

* 02. Nov. 1837 Neutrauchburg, Württemberg
† 30. Dez. 1916 Bregenz, Vorarlberg

Johannes Chrysostomus Rieger, Taufname Franz Josef, aus Neutrauchburg bei Isny, war ein Sohn des Josef Rieger und der Theresia Geist. Er besuchte die Dr. Lichtensteinsche Lehranstalt in Isny, dann das Gymnasium in Ehingen und studierte Theologie in Tübingen und Rottenburg. In Rottenburg wurde er am 9. August 1862 von Bischof Josef Lipp zum Priester geweiht. Bei der Primiz am 24. August predigte Joh. Matthäus Jäggle, Pfarrer in Beuren.

Er wurde dann Vikar in Berkheim, später Aichstetten, trat aber schon 1863 unter Abt Leopold Höchle in das Noviziat der Zisterzienserabtei Mehrerau ein und legte am 8. Dezember 1864 in die Hände von Abt Martin Reimann die Profess ab. Drei Jahrzehnte war er Lehrer (v.a. für Mathematik) am Collegium S. Bernardi und Dozent der Theologie am Hausstudium.

1872 wurde er Bibliothekar, 1876 Subkustos, von 1879 bis 1881 Bursar und bis 1883 Kapitelssekretär, von 1881 bis 1891 Küchenmeister, von 1883 bis 1900 Subprior, von 1886 bis 1889 wieder Bursar, von 1888 bis 1891 Brüdermagister und vom 20. August 1889 bis zum 27. Juli 1895 als Nachfolger des zum Abt gewählten Maurus Kalkum Rektor des Collegium S. Bernardi, vom 2. März 1892 an wieder Bursar. In vielen Pfarreien Vorarlbergs und der Nachbardiözesen half er an Sonn- und Festtagen auf der Kanzel und im Beichtstuhl aus. Ende des Schuljahres 1894/95 trat er vom Rektorat und vom Lehramt zurück, diente aber noch vielen Zöglingen als Beichtvater, Seelenführer und Berater.

Am 9. August 1912 feierte P. Chrysostomus seine Sekundiz und am 8. Dezember 1914 seine Jubelprofess. Aus gesundheitlichen Gründen die letzten zwei Lebensjahre auf seine Zelle beschränkt, erhielt er, da er auch in der nahegelegenen Abtkapelle die Messe nicht mehr feiern konnte, das seltene Privileg, die Messe im eigenen Zimmer sitzend lesen zu dürfen, was er am 10. Dezember 1916 zum letzten Mal tat; am 11. Dezember empfing er bei vollem Bewusstsein die Sterbesakramente. Er starb am 30. Dezember 1916 und wurde am 2. Januar 1917 auf dem Abteifriedhof bestattet.

gge, Dez. 2020


Daten:

Sac.: 9. Aug. 1862; Prof.: 8. Dez. 1864.

Literatur:

Willi, Dominikus: Album Wettingense. Bregenz 1904, Nr. 864, S. 203 · Mehrerauer Grüße, 5. Heft, Dezember 1912 Nachruf in: Mehrerauer Grüße, 16. Heft, Ostern 1917, S. 9–12 (Amadeus Favier).

Zitierempfehlung: Rieger, Chrysostomus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.12.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Rieger,_Chrysostomus

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