Strijbosch, Pius

Pius Strijbosch

Pius Strijbosch OCSO

4. Abt der Zisterzienserabtei Lilbosch bei Echt, Niederlande, 1936–1954

* 20. Aug. 1889 Helmond, Prov. Nordbrabant, Niederlande
† 29. Nov. 1954 Roermond, Provinz Limburg, Niederlande

Pius Strijbosch, geboren am 20. August 1889 in Helmond in der niederländischen Provinz Nordbrabant, wurde am 30. August 1903, kurz nach seinem 14. Geburtstag, als Novize der Zisterzienserabtei strengerer Observanz Lilbosch bei Echt eingekleidet. Außer ihm waren noch zwei seiner Brüder, P. Eugenius[1] und P. Clemens Strijbosch[2], im Kloster Lilbosch. Nach zweijährigem Noviziat legte Pius am 3. September 1905 die Profess ab und wurde nach der Promotion in Philosophie, Theologie und Kirchenrecht an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom am 8. September 1912 zum Priester geweiht.

Nach Lilbosch zurückgekehrt, wurde er Lehrer am klostereigenen St. Bernarduscollege (Collegium Bernardinum mit Internat) und 1928 als Nachfolger des zum Abt gewählten Anselmus van Hoof Schulleiter. Nach einer durch den Rücktritt von Abt Augustinus Giesberts im Dezember 1934 entstandenen zweijährigen Vakanz, während der er der Abtei schon ein Jahr als kommissarischer Oberer (Superior ad nutum) vorgestanden hatte, wurde er am 15. Dezember 1936 zum Abt gewählt und am 26. Januar des Folgejahres benediziert.

In Abt Pius’ Amtszeit fielen die Zeit der deutschen Besatzung der Niederlande und der Zweite Weltkrieg. Im Oktober 1942 wurde die Abtei von der Gestapo beschlagnahmt und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) als Kinderlandverschickungsheim übergeben. Die Mönche wurden vertrieben, die niederländischen kamen in anderen Abteien (Achel, Koningshoeven, Diepenveen) unter, die deutschen wurden nach Deutschland ausgewiesen. Auch das St. Bernarduscollege und das Internat wurden im September 1942 geschlossen (und nach dem Krieg nicht wieder eröffnet). Abt Pius wurde vom deutschen Sicherheitsdienst verhaftet und im Geisellager St. Michielsgestel inhaftiert (13. Juli 1942 bis 19. November 1943). Nach der Befreiung und der Rückkehr der Mönche 1945 begann er mit dem Wiederaufbau des schwer beschädigten Klosters nach Plänen des Architekten A. Boosten, erlebte die Fertigstellung aber nicht mehr.

Er starb am 29. November 1954 nach langer Krankheit im Laurentius Ziekenhuis in Roermond und wurde am 2. Dezember 1954 auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

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  1. P. Eugenius Strijbosch, * 20. Mai 1891 in Helmond, † 22. Februar 1965 in Sittard (Seniorenheim).
  2. P. Dr. Clemens Strijbosch, * 13. September 1886 in Helmond, † 24. Februar 1965 in Lilbosch.

Daten:

Vest.: 30. Aug. 1903; Prof.: 3. Sep. 1905; Sac.: 8. Sep. 1912; Abbas: 15. Dez. 1926, ben. 26. Jan. 1937.

Q.:

Bidprentje · Zilveren priesterfeest abt Dom Pius Strijbosch te Lilbosch. Nieuwe Tilburgse Courant, 2. Sep. 1937 · Dom Pius Strijbosch overleden. Leidse Courant, 30. Nov. 1954, S 5.

Zitierempfehlung: Strijbosch, Pius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.12.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Strijbosch,_Pius

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