Guénaël Thomas OCSO
Cellerar der Abtei Timadeuc, Widerstandskämpfer, NS-Opfer
* 27. Nov. 1899 Plougastel-Daoulas, Finistère, Frankreich
† 3. Jan. 1945 Hamburg-Neuengamme
Guénaël Thomas, Taufname Jean Mathurin, wurde am 27. November 1899 in Plougastel-Daoulas in der Bretagne geboren. Am 22. Juli 1926 in Quimper zum Priester geweiht, war er dann Lehrer in Guissény bis er im Dezember 1931 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Timadeuc in Bréhan-Loudéac eintrat (Einkleidung 7. Feb. 1932). Dort wurde er 1935 Cellerar (Wirtschaftsverwalter). Im Juni 1941 aus der deutschen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, nahm er Kontakt mit der Résistance auf und wurde zum Hauptorganisator der Widerstandstätigkeit in der Abtei.
Nachdem im Wald nahe der Abtei Waffenlieferungen gefunden worden waren, wurden die Klostergebäude am 14. Juni 1943 (Pfingstsonntag) durchsucht, Père Guénaël von der Gestapo verhaftet und nach Pontivy, dann nach Rennes gebracht und lange und hart verhört. Am 7. Juni 1944 vom KZ Royallieu aus in das KZ Neuengamme deportiert (Häftlingsnummer 33539), starb er dort an Dysenterie und Entkräftung, wahrscheinlich am 3. Januar 1945.
Père Guénaëls Widerstandstätigkeit wurde nach seiner Deportation bis zur Befreiung von den Patres Gabriel Blourdier, dem späteren Abt, und Alain Christiaen weitergeführt. Die Abtei als Ganzes wurde 1946 mit der Médaille de la Résistance ausgezeichnet.
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Literatur:
Ami entends-tu: Journal de la Résistence morbihannaise, 11. Jg., Nr. 28, 2. Halbjahr 1977, S. 10–11.Vorlage:Page.name: THOMAS, Guenaël OCSO (1899–1945) – Biographia Cisterciensis