Wolpert, Gerhard

Gerhard Wolpert OCSO

Gerhard Wolpert OCSO

3. Abt von Mariannhill

* 11. Juni 1855 Heilbronn, Württemberg
† 14. April 1945 Mariannhill, Südafrika

Der Protestant Theodor Wolpert lernte 1882/83 auf einer von dessen Werbereisen den Mariannhiller Missionsabt Franz Pfanner kennen, ließ sich von der Missionsbegeisterung anstecken, konvertierte zum katholischen Glauben und trat, in der Absicht Priester zu werden, in das k.k. Gymnasium Brixen ein. Von 1881 bis 1884 studierte er an der damaligen Privatlehranstalt der Franziskaner in Bozen, 1884 trat er in Mariannhill ein. 1888 wurde er zum Priester geweiht. Seit 1889 war er Leiter der Missionsstation Czenstochau.

1900 als Nachfolger des verstorbenen Amandus Schölzig zum dritten Abt von Mariannhill gewählt (14. September)[1], gelang es auch Wolpert nicht, die Spannungen zwischen missionarischer Tätigkeit und monastischem Ordensideal auszugleichen, die schon zur Suspendierung Pfanners geführt hatten. 1904 legte er daher sein Amt nieder.

Erst nach der 1909 erfolgten Loslösung Mariannhills vom Trappistenorden und der Errichtung einer selbständigen Missionskongregation (Mariannhiller Missionare) kehrte Wolpert als erster Generaloberer in die Ordensleitung zurück. Auf seine Initiative wurde 1911 in St. Paul, Niederlande, die erste europäische Niederlassung der Mariannhiller Missionare gegründet und im gleichen Jahr das Aloysianum in Lohr als Ausbildungshaus für den deutschen Ordensnachwuchs errichtet. Wolpert zog sich 1920 aus der Ordensleitung zurück und war danach noch viele Jahre als Missionar in der Missionsstation Lourdes tätig. Er starb 1945.

Gerhard Wolpert war der letzte Abt in Mariannhill. Nach seiner Resignation wurde die Abtei (1905–1907) von Edmond Obrecht als Visitator und 1907–1909 vom Prior Isembard Leyendecker geleitet.

gge


Daten:

Abbas: el. 14. Sept. 1900, inst. 16. Sept. 1900, ben. 2. Okt. 1900, res. 1904

Bibliographie:

BBKL 20 (2002) 1559–1560 (Eric Steinhauer) · StMBO 21 (1900) 693.

  1. Gründerabt Pfanner, der nicht für Wolpert stimmen wollte, blieb der Wahl unentschuldigt fern.

Zitierempfehlung: Wolpert, Gerhard, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.10.2011, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Wolpert,_Gerhard

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