Worel, Eugen

Eugen Worel

Eugen Worel

Kirchenrechtsprofessor; Rektor des Bernardinums in Prag

* 18. Okt. 1685 Prag
† 20. Nov. 1732 Prag?

Eugen Worel (Album Ossecense: Worell), Taufname Franz, geboren am 18. Oktober 1685 in Prag, wurde am 30. November 1705 als Novize in der Zisterzienserabtei Ossegg eingekleidet, legte am 26. Dezember 1706 die Profess ab und feierte am 1. Oktober 1713 seine Primiz.

Nachdem er sich noch vier Jahre im Stift mit theologischen Studien befasst hatte, dozierte er von 1718 an Philosophie im erzbischöflichen Seminar St. Adalbert in Prag. Unter seinem Vorsitz hielten die beiden Grafen Wenzel Wilhelm und Franz Ernest Schaffgotsch unter allgemeinem Applaus des ausgesuchten Auditoriums[1] Disputationen über die gesamte Philosophie.

Von 1721 bis 1727 lehrte er kanonisches Recht im erzbischoflichen Seminar St. Adalbert. Ihm wird nachgerühmt, einer der gelehrtesten Kirchenrechtsprofessoren des Kollegiums gewesen zu sein. Von 1727 bis 1731 war er unter Abt Hieronymus Besnecker Abtsekretär in Ossegg. Am 14. April 1732 zum Rektor des Ordenskollegs St. Bernhard (Collegium Bernardinum) in Prag bestellt, hatte er dieses Amt nur kurze Zeit inne; er starb am 20. November 1732. Nachfolger wurde sein Ossegger Mitbruder Edmund Schiffer.

Seine letzte Ruhestätte fand er im Kloster Königsaal. Erhalten sind von ihm sieben Schriften zum Kirchenrecht (Universitätsbibliothek Prag).

gge, April 2020

  1. Dazu gehörten u.a. der damalige Prager Erzbischof Franz Ferdinand von Khünburg, der Bischof von Leitmeritz und der Prager Weihbischof und Generalvikar Daniel Josef von Mayern, Bischof von Tiberias i.p.i., oberster Burggraf von Böhmen und späterer Prager Erzbischof.

Daten:

Vest.: 30. Nov. 1705; Prof.: 26. Dez. 1706; Prim.: 1. Okt. 1713.

Werke:

Mundus philosophicus disputationi traditus. Pragae 1719 · Minutum iurisprudentiae sacrae fragmentum. Pragae 1722 · Ordo ordinati processus iudiciarii. Pragae 1723 · Contractus ratus in lege gratiae ab auctore gratiae ad dignitatem sacramenti elevatus s. tractatus theologicus de magno sacramento matrimonii. Pragae 1724 · Jus scriptum et non scriptum s. tractatus theologicus de constitutionibus, rescriptis, etc. Pragae 1725 · Trifolium canonico-morale. Pragae 1726 · Nemesis ecclesiastica i. e. tractatus theolog.-canonicus de variis generibus delictorum et canonicis poenis eorum. Pragae 1727.

Literatur:

Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 52–54 · Bredl, Sigismund: Das Collegium St. Bernardi in Prag, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 13 (1892), S. 493–503 und Bd. 14 (1893), S. 53–60, 212–221 · Die Superioren und Rectoren des St. Bernards-Colleg's vom Jahre 1662 bis 1785, in: ibidem 15 (1894), S. 90–94 · Cistercienser-Professoren im erzbischöflichen Seminare zu Prag, in: ibidem, Bd. 15 (1894), S. 297–306.

Normdaten:

GND: 1096171805 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Worel, Eugen, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 28.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Worel,_Eugen

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