Giulini, Livio: Unterschied zwischen den Versionen

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Livio Giulini, Taufname Demetrio, entstammte einer Mailänder Adelsfamilie. Er wurde 1669 in Como als Sohn von Giuseppe Giuline und Livia Casanova geboren. In jugendlichem Alter trat er in die Zisterzienserabtei der gemeinen Observanz Sant’Ambrogio Maggiore in Mailand ein, wo er zur Professablegung den Namen Livio annahm, in Erinnerung an seine Mutter. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wurde er an die Abtei [[Santa Croce in Gerusalemme]] in Rom versetzt, wo er mehrere Jahre lang Philosophie und Theologie lehrte.
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Version vom 21. März 2022, 18:00 Uhr

Livio Giulini

Livio Giulini

ertser Abt der strengen Observanz in Casamari 1717–1718

* 1669 Como
† 10. Aug. 1718

Livio Giulini, Taufname Demetrio, entstammte einer Mailänder Adelsfamilie. Er wurde 1669 in Como als Sohn von Giuseppe Giuline und Livia Casanova geboren. In jugendlichem Alter trat er in die Zisterzienserabtei der gemeinen Observanz Sant’Ambrogio Maggiore in Mailand ein, wo er zur Professablegung den Namen Livio annahm, in Erinnerung an seine Mutter. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wurde er an die Abtei Santa Croce in Gerusalemme in Rom versetzt, wo er mehrere Jahre lang Philosophie und Theologie lehrte.

Angezogen von einer strengeren Observanz, entschied er sich in Rom, in das Trappistenkloster Buonsollazzo im Großherzogtum Toskana überzutreten. Dazu war jedoch die Zustimmung seines Oberen und der Apostolischen Pönitentiarie erforderlich. Abt Stefano Reina wollte ihn nicht gehen lassen, weil er einen Ordensmann mit seinen Qualitäten nicht verlieren wollte und befürchtete, dass Giulini weitere Mönche für die strengere Lebensform gewinnen könnte. In Übereinstimmung mit dem Abt lehnte auch die Apostolische Pönitentiarie unter dem Vorsitz von Kardinal Fabrizio Paolucci – für die die Reform von La Trappe kein vom Heiligen Stuhl anerkanntes Institut war – Giulinis Antrag ab. Nur auf Intervention von Anton Maria Fede, einem Agenten des Großherzogs der Toskana, der den Übertritt verständlicherweise befürwortete, gab Papst Clemens XI. schließlich am 1. August 1710 dem Antrag statt.

Vor Erreichen des Klosters Buonsollazzo, wurde Fr. Livio von Großherzog Cosimo III. von Toskana empfangen, der die trappistische Observanz in jeder Hinsicht förderte – u.a. indem er die alte Kirche und das Kloster abreißen ließ und sie in den Jahren 1707 bis 1720 nach den Bedürfnissen der Trappisten neu aufbauen ließ. Im selben Monat August oder Anfang September traf Livio Giulini schließlich in Buonsollazzo ein und begann sein Noviziat, an dessen Ende er am 14. August 1711 seine feierliche Profess erneuerte. Im folgenden Jahr wurde er zum Präsidenten des Klosters und 1716 zum Prior der Gemeinschaft gewählt.

Als 1717 der Abt von Buonsollazzo, Jacques de Sauvalle, die Mönchsgemeinschaft zusammenstellte, die nach den Bestimmungen des Breve Exposuit Nobis Papst Clemens’ XI. vom 7. April 1717 die trappistische Reform in Casamari einführen sollte, stellte er Prior Giulini an deren Spitze. Gemeinsam reisten beide nach Rom, wo sie am 1. und 4. Mai von Papst Clemens in Audienz empfangen wurden, der Giulini zum Abt ernannt hatte, und von da weiter nach Casamari, wo sie um die Mitte des Monats eintrafen.

Gie restliche Mönchsgruppe unter der Führung des zum Cellerar bestimmten Malachias d’Inguimbert traf am 29. Mai in Rom ein. Nachdem sie einige Tage im Kloster der Mauriner verbracht, den Segen des Heiligen Vaters und eine neue Kukulle mit Kapuze erhalten hatten, brach sie am 1. Juni nach Casamari auf, wo sie am 3. Juni gegen Mittag eintraf.


gge, März 2022


Daten:

Prof.: 14. August 1711.

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Zitierempfehlung: Giulini, Livio, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.03.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Giulini,_Livio

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