Buchstetter, Hugo

Hugo Buchstetter

Hugo Buchstetter

32. Abt der Zisterzienserabtei Tennenbach 1651–1664

† 11. Mai 1664 Kiechlinsbergen, Endingen am Kaiserstuhl

Hugo Buchstetter, aus Waldkirch, Konventuale des während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten Klosters Tennenbach, hatte 1641 in Siena studiert. Er wurde am 18. März 1651 zum Abt gewählt, nachdem sein Vorgänger Bernhard Stolz am 20. Februar in Kiechlinsbergen verstorben war. Bis zu seiner Rückkehr aus dem Exil Ende 1649 hatte er das Amt des Beichtvaters bei den Zisterzienserinnen in Günterstal (Freiburg) versehen, davor sich einige Zeit in Frankreich (in La Ferté) und Italien aufgehalten. Den Vorsitz bei der Wahl hatte Abt Bernardin Buchinger von Pairis, der Buchstetter auch gleich installierte und benedizierte.[1]

Am 3. April 1652 verlegte er seinen Wohnsitz vom Klosterhof in Kiechlingsbergen wieder zu ständigem Aufenthalt nach Tennenbach, nachdem wegen der Zerstörung 20 Jahre kein Abt mehr dort gewohnt hatte, und das Klosterleben nahm allmählich wieder seinen geregelten Gang. 1656 wurden zum ersten Mal wieder zwei Professen aufgenommen, was seit 1630 nicht mehr geschehen war. So erholte sich das Kloster langsam wieder aus seiner Zerrüttung.

Im Oktober 1659 rekonzilerte Abt Hugo in der Tennenbacher Klosterkirche und in der Liebfrauenkapelle sieben von den Schweden entweihte Altäre; desgleichen tat er auch in Kiechlinsbergen und am 21. Oktober im Kloster Wonnental im Breisgau. Am 6. November 1659 visitierte der Prälat von St. Urban, Edmund Schnyder, als Generalvikar die drei Klöster Tennenbach, Günterstal und Wonnental. 1660 hatte Abt Hugo eine schwere Auseinandersetzung mit den Kiechlinsperger Bauern, bei der er nach vielen aufgewendeten Kosten schließlich den Kürzeren zog, wie Burger berichtet. Sein Nachfolger Nikolaus Göldlin appellierte in dieser Sache schließlich nach Innsbruck.

Im April 1664 erkrankte Abt Hugo und zog sich „besserer Wartung halber“ nach Kiechlingsbergen zurück, wo er am 11. Mai starb. Wie seine Vorgänger wurde er im Kapitelsaal in Tennenbach beigesetzt. Sein Tod wurde der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg sechs Tage lang geheim gehalten, um eine Einmischung in die Wahl seines Nachfolgers (Nikolaus Göldlin) zu verhindern, die am 17. Mai in Tennenbach vorgenommen wurde.

gge, Sep. 2023

  1. Skrutatoren (Wahlhelfer) waren die Prälaten von St. Peter (OSB) und Ettenheimmünster (OSB), Zeugen (Testes) der Propst von Waldkirch und der Dechant von Breisach. Als landesfürstlicher Kommissar war ein gewisser Jung Hildebrand anwesend, der – wie Burger berichtet – einige Neuerungen durchsetzen wollte, damit aber auf Widerstand stieß und so „im Zorn am Sonntag ohne Meßhörung hinweg geritten“ ist-

Daten:

Abbas: el. 18. März 1651.

Literatur:

Thennenbach, in: Schau-ins-Land, Band 3, 1876, S. 39–42 · Alzog, Johannes: Itinerarium oder Raisbüchlin des P. Conrad Burger, in: Freiburger Diözesan-Archiv, Bd. 6 (1871), S. 72 ff., hier: 118.

Zitierempfehlung: Buchstetter, Hugo, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.04.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Buchstetter,_Hugo

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