Cocheril, Maur

Maur Cocheril OCSO

Maur Cocheril OCSO

Zisterzienser der Abtei Port-du-Salut; Ordenshistoriker

* 30. Juni 1914 Vitré-de-Bretagne
† 25. Nov. 1982 Port-du-Salut, Entrammes

Maur Cocheril trat nach vierjährigen Studien bei den Franziskanern in Bastogne (Belgien) in den Franziskanerorden ein, musste sein Noviziat aber nach sechs Monaten aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. 1937 trat er dann in das Priesterseminar von Soissons (Frankreich) ein, wurde aber vom Zweiten Weltkrieg eingeholt, an dem er bis zur französischen Kapitulation 1940 teilnahm. Nach der Entlassung aus dem Militärdienst trat er im August 1940 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Port-du-Salut in Entrammes ein. Am 8. Dezember 1945 legte er die feierliche Profess ab, am 29. September 1946 wurde er zum Priester geweiht.

In seinen wissenschaftlichen Forschungen spezialisierte sich Cocheril bald auf musikalische Paläontologie, speziell auf Manuskripte gregorianischer Gesänge aus dem 10. Jahrhundert und die ältesten bekannten Zisterziensergesänge aus dem 12. Jahrhundert. Auf der Suche nach diesen Manuskripten unternahm er 1953 seine erste Reise zu den Archiven früher Zisterzienserklöster in Portugal, der noch viele weitere folgten.

Während der nächsten dreißig Jahre widmete sich Cocheril v.a. der Erforschung der portugiesischen Zisterzienserklöster (Alcobaça, Cós), ihrer Geschichte: Heraldik, Architektur, Kunst und Gregorianik. Die Frucht dieser Arbeit sind zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. der Routier des abbayes cisterciennes du Portugal (Paris, 1978). Er beteiligte sich an mehreren Publikationen und hielt Vorträge im In- und Ausland. Seit 1962 war er Mitglied des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Paris. Die portugiesische Regierung verlieh Cocheril 1960 das Offizierskreuz des Christusordens.

Cocheril übersetzte eine Reihe von lateinischen Handschriften und veröffentlichte etwa 40 Bücher über die Zisterzienserklöster und die zisterziensichen Ritterorden.

gge, Juli 2011‎, rev. Dez. 2012


Daten:

Vest.: Aug. 1940; Prof.: (f.) 8. Dez. 1945; Sac.: 29. Sep. 1946.

Literatur:

Mikkers, Edmund: In memoriam R.P. Maur Cocheril – R.P. Albert Van Iterson, in: Cîteaux. Commentarii cistercienses. 33 (1982)[245]–246 · Bibliographie du P. Maur Cocheril, in: Cîteaux. Commentarii cistercienses. 33 (1982), p. [389]–391 · Un moine de Port-du-Salut: « Père Maur Cocheril (1914–1982) » COCR 45 (1983) 132–138 · Linage Conde, Antonio: Maur Cocheril, O.C.R. y muestra historiográfica cisterciense, in: El Císter. Órdenes religiosas zaragozanas. Zaragoza: Institución Fernando el Católico, 1987, S. 7–15 · Knoll, Wilhelm: 30 Jahre Trappistenniederlassung in Darfeld, Aachen 2012, S. 11, FN 1.

Normdaten:

GND: 151066639 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Cocheril, Maur, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.06.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Cocheril,_Maur

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