Otto Grillnberger OCist
Bibliothekar und Archivar des Zisterzienserstiftes Wilhering
* 10. März 1861 Schauerschlag, Bezirk Urfahr-Umgebung
† 16. Aug. 1904 Wilhering
Otto Grillnberger, Taufname Josef, wurde am 10. März 1861 in Schauerschlag in der Pfarre Oberneukirchen (Oberösterreich) geboren. Er absolvierte das k.k. Staatsgymnasium in Freistadt, trat 1881 als Novize in das Zisterzienserstift Wilhering ein und studierte nach Ablauf des Noviziatsjahres vier Jahre Theologie an der Hauslehranstalt des Chorherrenstiftes St. Florian. 1885 legte er die Profess ab und wurde 1886 zum Priester geweiht. Danach wirkte er zunächst als Kooperator an der Stiftspfarre Leonfelden im Mühlkreis, bis er 1888 in das Stift zurückberufen wurde.
Zur weiteren Ausbildung wurde er 1889 an die Universität Wien geschickt, wo er nach vier Jahren Studium, vor allem der Geschichte, 1893 zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach seiner Rückkehr in das Stift mit historischen Forschungen beschäftigt, war er seit 1896 auch an der Privatlehranstalt des Stifts tätig; 1897 wurde er auch Generalvikariatssekretär der österreichisch-ungarischen Zisterzienserkongregation, 1900 Bibliothekar und Archivar des Stifts.
Von seinen historischen Arbeiten sind besonders Die ältesten Totenbücher 1896, Das älteste Urbar 1896, Die Anfänge des Stiftes 1904 und die Bearbeitung der Wallseer Regesten zu nennen. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Aufsätze für das Archiv für die Geschichte der Diözese Linz und Studien über die Formelbücher des Mittelalters. Von seinen Verdiensten als Bibliothekar legt sein Handschriftenkatalog des Stiftes Wilhering den er in den Xenia Bernardina II 2, S 1-144, veröffentlichte, Zeugnis ab. Außerdem war er auch Mitarbeiter an dem von der Leo Gesellschaft 1895 herausgegebenen Regulativ für die Bearbeitung von Manuskripten-Katalogen.
Er starb am 16. August 1904 im Stift Wilhering.
gge, April 2023
Daten:
Vest.: 1881; Prof.: 1. Nov. 1885; Prim.: 27. Juli 1886.Werke:
Zur handschriftlichen Ueberlieferung der Quirinalien des Metellus von Tegernsee, in: Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und dem Cistercienser Orden 6 (1885), S 371–380 · RI OPAC.Literatur:
Mitteilungen des Österreichischen Vereins für Bibliothekswesen, Wien, 1904 · Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 1904.Vorlage:Page.name: GRILLNBERGER, Oto OCist – Biographia Cisterciensis