Ochsner, Franziska

Franziska Ochsner

Franziska Aloisia Ochsner OCist

Maria Josepha Theresia Ochsner

Äbtissin des Frauenklosters Magdenau 1874–1896

* 4. Juli 1827 Einsiedeln
† 7. Okt. 1896 Magdenau

Josepha Ochsner verlor mit neun Jahren die Mutter und wurde auf Verwendung ihres Großvaters 1837 zur Erziehung im Kloster Au bei Einsiedeln untergebracht, wo schon eine Großtante Ordensschwester war. 1839 brachte sie der Vater zur weiteren Erziehung nach Wurmsbach, mit 15 Jahren, am 9. Oktober 1842, nach Magdenau. Nach sieben Jahren Vorbereitungszeit legte sie dort ihre Profess ab (29. April 1850). In den nächsten Jahren war sie Kandidaten- und Novizenmeisterin und später Priorin.

1874 – mitten im Schweizer Kulturkampf[1] – zur Äbtissin gewählt, verwaltete sie dieses Amt 22 Jahre. Während dieser Zeit erlebte das Kloster einen inneren und äußeren Aufschwung. Der Schwesternkonvent vermehrte sich um mehr als das Doppelte von 19 Schwestern 1874 auf 40 Schwestern in ihrem Sterbejahr 1896.

Äbtissin Franziska ließ die Klosterkirche umfassend restaurieren und neu ausschmücken, ebenso die Pfarrkirche des Ortes, und auch an den übrigen Gebäuden Umbauten vornehmen. Entschieden handhabte sie die klösterliche Ordnung. 1878 verpflichtete sich der Konvent zur vermehrten Schweigepflicht, 1883 folgte die Wiederherstellung der strengen Klausur, die u.a. Verwandten den Besuch in den Zellen verwehrte. Dazu gehörte auch die Abschaffung des Peculiums, des Privatvermögens der Konventualinnen. Auch die Neuordung des Archivs und die Erstellung der Regesten durch P. Dominikus Willi hat das Kloster ihr zu verdanken. 1879 schloss sie eine Gebetsverbrüderung mit den Benediktinern von Einsiedeln ab.

gge


  1. Abt Martin Reimann von Mehrerau verzichtete wegen der politischen Verhältnisse auf sein Recht, der Wahl vorzustehen, und bevollmächtigte den St. Gallener Bischof Greith damit, der ihr nach der Bestätigung durch den Vaterabt auch die Benediktion erteilte (HS III/3).

Daten:

Prof.: 29. April 1850; Abbatissa: el. 3. März 1874, ben. 5. März 1874 (Bf. Greith).

Lit.:

CistC 8 (1896) S. 349–351. · Esther Vorburger-Bossart, Portrait in Frauenarchiv Ostschweiz. · HS III/3 S. 795f.

Zitierempfehlung: Ochsner, Franziska, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 25.06.2011, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ochsner,_Franziska

Vorlage:Page.name: OCHSNER, Franziska (Josepha) OCist (1827–1896) – Biographia Cisterciensis