Victoria von Schönau
letzte Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Olsberg 1757–1785
* 6. März 1710 Wehr, Baden ?
† 18. Feb. 1785 Olsberg, Kt. Aargau
Maria Victoria Freiin von Schönau-Wehr, Taufname Maria Agatha, wurde am 6. März 1710 als letztes der zehn Kinder des Freiherrn Johann Franz Anton von Schönau-Wehr (1664–1719), Inhaber der Herrschaft Wehr, und seiner Ehefrau Clara Helena geb. von Liebenfels geboren. Ihre Schwester Clara Scolastika von Schönau lebte als Sr. Bernarda im Zisterzienserinnenkloster Günterstal bei Freiburg.
In die Zisterzienserinnenabtei Olsberg bei Basel (Vorderösterreich) eingetreten, legte sie wahrscheinlich 1726 die Profess ab, wurde 1752 Subpriorin und am 28. März 1757 zur Äbtissin gewählt. Die vorderösterreichischen Behörden hatten vor ihrer Wahl verlangt, dass die Vorfahren der zukünftigen Äbtissin dem Haus Österreich treu ergeben gewesen sein mussten. Die Wahl einer Kandidatin aus dem französischen Gebiet (z.B. dem Elsass) war schon 1727 durch eine kaiserliche Resolution ausgeschlossen worden.
Schon gegen Ende ihrer Amtszeit wurde die Aufhebung des Klosters im Zuge der josefinischen Reformen vorbereitet (mit Verteilung der Ordensfrauen auf die Klöster Günterstal und Wonnental (bei Kenzingen), blieb aber vorläufig noch in der Schwebe.
Nach ihrem Tod am 18. Februar 1785 blieb das Kloster sechs Jahre vakant, nachdem ein Gesuch des Abtes von Tennenbach (Karl Caspar) um Genehmigung einer Neuwahl von der Regierung abgelehnt worden war. 1791 wurde Olsberg unter der Leitung der bisherigen Priorin Josepha von Freyental per Wiener Hofdekret vom 4. August 1780 in ein adeliges Damenstift umgewandelt.
Ihr Epitaph befindet sich neben der Kreuzgangtür.
gge, Sep. 2023
Daten:
Abbatissa: el. 28. März 1757.Literatur:
Boner, Georg: Zisterzienserinnenkloster Olsberg, in: Helvetia Sacra III/3, 831–861, bes. 860.Vorlage:Page.name: SCHÖNAU, Victoria OCist – Biographia Cisterciensis