Angelo Maria Testa OCist
Abt von Santa Croce in Gerusalemme; Präses der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia
* 27. Jan. 1833 Roccasecca, Latium
† 23. Juli 1924 S. Croce, Rom
Angelo Maria Testa, Taufname Antonio, Einkleidung in Santa Croce in Gerusalemme, Rom, am 2. Februar 1855; Profess am 2. Feb. 1856 für die Congregatio S. Bernardi in Italia, Primiz am 2. Juni 1860. Einige Jahre war er Sekretär des Generalsuperiors Teobaldo Cesari.
Testa gelang es 1875 das Kloster in Cortona zu erwerben, das zum neuen Noviziat der wiedererstehenden italienischen Zisterzienserkongregation wurde. Da es in den ersten Jahren aber noch keine Eintritte von Novizen gab, widmete er sich der Predigt in den umliegenden Pfarreien und erhielt 1879 Angebote, Pfarreien der Diözese Massa Carrara zu übernehmen. Auf Intervention des Generalabts Gregorio Bartolini wurde er daher am 2. November 1881 zum Vizepfarrer der Pfarrei San Bernardo in Rom berufen, um seine pastorale Tätigkeit innerhalb des Zisterzienserordens ausüben zu können. Am 7. Juni 1883 übernahm er für mehrere Jahre die Aufgabe des Novizenmeisters der italienischen Kongregation in Cortona.
Von 1887 bis 1900 war er Prior von Cortona. Am 9. Juli 1892 wurde er zum Titularabt von Sant’Antonio di Cortona ernannt und am 2. Oktober 1892 benediziert. Von 1891 bis 1900 und von 1905 bis 1910 war er erster Visitator der italienischen Zisterzienserkongregation und wurde am 8. Mai 1900 zum Präses der italienischen Kongregation gewählt (bis 1905). Von 1900 bis 1910 war er Abt von Santa Croce in Gerusalemme.
Angelo Testa war ein Jugendfreund des Kurienkardinals Domenico Maria Jacobini (1837–1900), dem er auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin die Sterbesakramente spendete. In seinem Testament nennt der Kardinal Testa „seinen einzigen und innigsten Freund“ und vermachte ihm unter anderem ein wertvolles Gemälde von Professor Chierici, die Unbefleckte Empfängnis darstellend, außerdem den Ring, den er von Papst Pius IX. erhalten und immer getragen hatte. Den Zisterziensern schenkte der Kardinal ein silberbeschlagenes Missale, dem Archiv von S. Antonio vermachte er seinen gesamten schriftlichen Nachlass. Zum Andenken an den Kardinal ließ Abt Testa das Oratorium auf der Villa Monte Gualandro am Trasimener See, in dem der Kardinal 1898 während mehrerer Monate die Messe gefeiert hatte, zu einer öffentlichen Kapelle umgestalten und mit allen Ablässen und Privilegien der Zisterzienserkirchen versehen.[1]
gge, Feb. 2014, rev. Juli 2017, Okt. 2024
- ↑ Cistercienser Chronik, Nr. 134, 12. Jahrgang, 1. April 1900, S. 122.
Daten:
Vest.: 2. Feb. 1855; Prof.: 2. Feb. 1856; Sac.: 2. Juni 1860; Abbas: nom. 9. Juli 1892, ben. 2. Okt. 1892.Literatur:
Kronpaß, Immolata und Polykarp Zakar: Die Wahl Leopold Wackarz zum Generalabt. Vorgeschichte, Verlauf, Konsequenzen, wichtigste Dokumente des Generalkapitels vom Jahr 1891. ACi 36 (1980), S. 3–86, hier: S. 75, FN 26 · Maurer, Pius: Generalabt Teobaldo Cesari (1804-1879), sein Leben und Wirken. Analecta Cisterciensia 63 (2013) S. 37–401, hier: S. 225, FN 580 · Ders.: Generalabt Gregorio Bartolini (1818–1890), sein Leben und Wirken, in: Analecta Cisterciensia 66 (2016), S. 3–176, hier: S. 47–48 · Cistercienser Chronik 36 (1924), S. 203, 221–223.Vorlage:Page.name: TESTA, Angelo OCist (1833–1924) – Biographia Cisterciensis