Várkonyi, Fidél

Fidél Várkonyi

Fidél Várkonyi OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc, Universitätskaplan, letzter Prior von Szentgotthárd

* 24. Juli 1888 Kőszeg, Komitat Vas
† 30. Juni 1959 Pannonhalma

Fidél Várkonyi, Taufname Jenő, wurde in Kőszeg (dt. Güns) als Sohn des Metzgers Ferenc Perkovits und der Teréz Szeiszer geboren. Er absolvierte die ersten vier Klassen des Gymnasiums am örtlichen Benediktinergymnasium und die fünfte und sechste Klasse am Benediktinergymnasium in Sopron.

Am 14. August 1904 trat er als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc ein. Nach dem Noviziatsjahr beendete er von 1905 bis 1907 seine Gymnasialstudien am Zisterziensergymnasium in Eger (dt. Erlau). Zu dieser Zeit madyarisierte er seinen Nachnamen von Perkovits zu Várkonyi. 1907 begann er mit dem Studium der Theologie Universität Wien, das er 1909 an der Universität Innsbruck forsetzte, wo er bis 1913 Mitglied des Collegium Canisianum war.

Am 11. Juli 1908 legte er die zeitliche und am 2. August 1911 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 6. August 1911 in der Abteikirche durch Kálmán Kránitz, Weihbischof von Veszprém. 1911 wurde er in Innsbruck mit einer Arbeit über das Leben des Evangelisten Markus zum Doktor der Theologie promoviert. Nach der Rückkehr in die Heimat wurde er zunächst Religionslehrer in Székesfehérvár (bis 1914), anschließend war er Theologiedozent und Spiritual am Bernardinum in Budapest (1914–1919). 1919 wurde er Pfarrprovisor in Nagyesztergár, dann kam er zurück ins Bernardinum. Von 1920 bis Januar 1922 war er Pfarrer in Zirc. Danach lehrte wieder er bis 1933 Theologie am Bernardinum. Danach war er ein Jahr Pfarrer und Dechant in Zirc (1933–1934). In den folgenden Jahren diente er erneut in Budapest: er war zunächst Kaplan in der Zisterzienserpfarrei Hl. Emmerich (Szent Emre) bis 1936, dann Seelsorger an der Péter-Pázmány-Universität (1936–1938). Von 1938 bis 1939 war er Cellerar und Beichtvater am Bernardinum. Von 1939 bis 1941 war er Leiter der im Rahmen der Foederatio Emericana betriebenen Mensa Adalbertinum, die bedürftigen Universitätsstudenten vergünstigte Mahlzeiten gewährte. Er organisierte auch ein Wohnheim, um Studenten eine Unterkunft zu bieten.

1941 wurde er von Abt Vendel Endrédy als Theologiedozent nach Zirc berufen, im September 1943 auch zum Subprior als Nachfolger des verstorbenen Márk Dombi ernannt. Neben diesen Ämtern war er von Mai bis August 1945 an gleicher Stelle auch provisorischer Novizenmeister.

Im August 1945 schickte ihn der Abt nach Szentgotthárd, wo er als Prior die Leitung der Kommunität übernahm, und bis 1947 auch Cellerar war. Anschließend übernahm er die Leitung der örtlichen Pfarrei. P. Fidél und seine neun Mitbrüder wurden von der Geheimpolizei in der Morgendämmerung des 9. auf den 10. Juni 1950 im Karmel von Kunszentmárton interniert. Als die kommunistische Regierung 1950 die Klösterlichen Orden auflöste, mussten sich die Mitglieder der Gemeinschaft alleine durchschlagen, da sie nicht in ihre früheren Wohnorte zurückkehren konnten.

P. Várkonyi wurde vom Bischof von Szombathely empfangen, so dass er bis 1958 am Bischofssitz lebte. Solange es sein Gesundheitszustand erlaubte, engagierte er sich in der Seelsorge, vor allem in der ehemaligen Franziskanerkirche. Darüber hinaus hielten seine Mitbrüder, die in der Gegend leben, den Kontakt, auch mit dem Märtyrer Anastasius János Brenner. Im Mai 1958 wurde er wegen sich verschlechternder Gesundheit in das Pflegeheim von Pannonhalma verlegt. Dort starb er am 30. Juni 1959 und der ehemalige Prior von Zirc, Konstantin Horváth, bestattete ihn auf dem örtlichen Friedhof.

Tibor Halász, Juli 2023


Daten:

Prof.: 11. Juli 1908, 2. Aug. 1911; Sac.: 6. Aug. 1911.

Werke:

Leben des Evangelisten Markus. Innsbruck, 1911. (Dissertation - Handschrift) · Az ifjúság gyóntatásáról. Budapest, 1914 · Eucharistia és missziók, in: Katholikus Nevelés 17 (1925) S. 100–107 · Új csillagok az egyház egén. (A szent év boldoggá- és szenttéavatásai), in: Katolikus Szemle 39. (1925) S. 344–353 · Szt. Henrikről nevezett Mária és a legméltóságosabb Oltáriszentségről nevezett Magdolna 1925. V. 10-én boldoggá avatott ciszterci vértanúapácák élete. Budapest 1926 · Szűz Mária. Budapest 1936 · Az egyetemi és főiskolai hallgatók lelki gondozása. In. Katolikus Szemle 50 (1936), S. 167–173 · Teendőink a lelkigyakorlat után, in: Katolikus Nevelés 29. (1937) S. 231–233. Szent Bernát és az Oltáriszentség. Különnyomat az Eucharisztikus Értesítő LV. évfolyamából. Győr, 1943 · A katolikus egyetemi hallgató. Budapest 1943.

Literatur:

Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942.

Zitierempfehlung: Várkonyi, Fidél, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.07.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/V%C3%A1rkonyi,_Fid%C3%A9l

Vorlage:Page.name: VARKONY, Fidel OCist – Biographia Cisterciensis