Beat Bapst
Abt der Zisterzienserabtei Lützel 1583–1597
† 14. Jan. 1597 Löwenburg JU
Beat Bapst, latinisiert Beatus Papa, aus Gebweiler (Guebwiller), Konventuale der Zisterzienserabtei Lützel, war in den 1570er Jahren Propst von Sankt Apollinaris in Michelbach, von wo aus er die Pfarrei Folgensbourg verwaltete. Als Vertreter der Zisterzienserinnen von Olsberg nahm er 1581 in Delsberg/Delémont an der Synode der Diözese Basel teil.
Am 15. Mai 1583 zum Abt gewählt, wurde er am 4. August desselben Jahres durch den Basler Weihbischof Markus Tegginger benediziert. Das Generalkapitel bestellte ihn zum Visitator für die Provinzen Schweiz, Elsass, Schwaben, Bayern, Franken und Tirol sowie für die Diözesen Augsburg und Bamberg. Diese Aufgabe erfüllte er mit großem Fleiß. Er visitierte fast alle deutschen Klöster und nutze die Gelegenheit, um Informationen und Dokumente über die Geschichte und die Gründung dieser Häuser zu sammeln. Am 27. Januar 1587 erneuerte er das Burgrecht (Combourgeoisie) mit Basel. Am 27. November 1587 und am 10. Dezember 1593 präsidierte er bei den Abtwahlen in Salem (Johannes Bücheler bzw. Petrus Miller).
Abt Beatus hinterließ einen Ruf als aktiver Bauherr: in Lützel ließ er die Abteikirche restaurieren, prächtig ausmalen und neu platten. In der Herrschaft Löwenburg ließ er anstelle des Freihofes eine großangelegte festungsartige Residenz mit Wohnungen, Ställen und Verwaltungsgebäuden bauen. Noch vor der Vollendung zerstörte ein Brand fast den ganzen Bau. Dieses Projekt endete in einem Jurisdiktionsstreit mit dem Fürstbischof von Basel. Der bischöfliche Einspruch und der Unfalltod des Abtes 1597 verhinderten die Vollendung zu einer eigentlichen Festung mit Kleinstadtcharakter. Als Beatus Papa die Baustelle des Priorats besichtigte, stürzte er von einem Gerüst, brach sich das Genick und starb am folgenden Tag (14. Jan. 1597). Er wurde in der Kapelle des Priorats beigesetzt.[1] Nachfolger: Christoph Birr.
gge, Sep. 2023
- ↑ Friederich sagt, gestützt auf Buchinger, er wurde in der Abteikirche Lützel vor dem Hochaltar beigesetzt, neben dem Baseler Bischof Kaspar zu Rhein.
Daten:
Abbas: el. 15. Mai 1583, ben. 4. Aug. 1583.Literatur:
Chèvre, André: Lucelle, histoire d’une ancienne abbaye cistercienne, Bibliothèque jurassienne, 1973 · Helvetica Sacra III/3, 1982, S. 305 · Friederich, Sacerdos: Das Seelbuch von Lützel, in: Jahrbuch des Sundgauvereins 11–16 (1943–1948), S. 172, Nr. 468 · Buchinger, Bernardin: Epitome fastorum Lucellensium, 1667, S. 213–214.Vorlage:Page.name: PAPA, Beatus OCist – Biographia Cisterciensis