Baumann, Otmar

Otmar Baumann

Otmar Baumann OCist

Zisterzienser der Abtei Mehrerau; Gymnasiallehrer, Autor

* 19. Aug. 1875 Toggenburg, Kanton St. Gallen, Schweiz
† 14. Jan. 1960 Bregenz, Vorarlberg, Österreich

Otmar Baumann, Taufname Jakob Bernhard, wurde am 19. August 1875 als Sohn des Ambros Baumann und der Anna geb. Brägger in Toggenburg oberhalb der Zisterzienserinnenabtei Magdenau geboren.

Durch den Magdenauer Pfarrherrn Gustav Dürlewanger kam er zum Gymnasialstudium und wohl durch den Magdenauer Beichtiger P. Cölestin Schibli nach Mehrerau. Hier trat er, erst 17 Jahre alt, ins Kloster ein und wurde am 19. Juni 1898 zum Priester geweiht. Bald unterrichtete er in der Fortbildungsklasse der Handelsschule, dann in deren zwei Hauptklassen, später am Gymnasium (alle Handelsfächer, Naturgeschichte, Schönschreiben, Bauzeichnen). Von 1902 bis 1905 war er Subpräfekt und von 1928 bis 1931 Regens des Kollegiums.

Als Abt Kassian Haid das Kollegium zum Vollgymnasium ausbaute, ermöglichte er P. Otmar die entsprechende akademische Ausbildung. Bereits 45jährig unterzog der sich den Reifeprüfungen am Staatsgymnasium Feldkirch. Im Wintersemester 1919/20 besuchte er die Universität Freiburg in der Schweiz und studierte dann an der Universität Innsbruck Geschichte und Geographie, worin er, nahezu 50 Jahre alt, die Lehramtsbefähigung erhielt. 1923 wurde er mit einer Arbeit über den Stamser Chronisten Wolfgang Lebersorg zum Doktor der Philosophie promoviert.

In den folgenden Jahren weiter als Lehrer am Collegium Bernardi tätig, erhielt er 1937 die staatliche Auszeichnung mit dem Titel eines Studienrats. Daneben auch in der Beichtaushilfe und als Prediger eingesetzt, hielt er 1938 im Wechsel mit dem Subprior Paul Sinz in der Klosterkirche die Sonntagspredigt während des gut besuchten 8-Uhr-Gottesdienstes. Die Aufhebungszeit des Klosters während des Zweiten Weltkriegs verbrachte er in der Schweiz, wo er am Kollegium in Sarnen weiter unterrichtete.

Außer der Schul- und Seelsorgetätigkeit beschäftigte sich P. Otmar auch wissenschaftlich und verfasste mehrere Aufsätze zur Natur- und Ordensgeschichte, darunter die Abhandlung (eigentlich seine Doktordissertation) »P. Wolfgang Lebersorg, der Chronist von Stams« (Cistercienser Chronik 47 (1935), S.97 ff.), die in mehreren Folgen erschien, den Aufsatz über »Die Viktringer Wirren« (Cistercienser Chronik 49 (1937), S. 161 ff.), ferner einige Quellenveröffentlichungen, zahlreiche Besprechungen und mehrere Nachrufe auf verstorbene Mitbrüder in der Cistercienser Chronik.

Er starb am 14. Januar 1960 in Mehrerau und wurde auf dem Klosterfriedhof bestattet.

gge, Aug. 2023


Daten:

Sac.: 19. Juni 1898.

Werke:

P. Wolfgang Lebersorg und seine Chronik von Stams. Diss. masch, Innsbruck 1923 · P. Wolfgang Lebersorg, der Chronist von Stams. Ein Gedenkblatt (Sonderabdruck aus der Cistercienser Chronik 47 [1935]). Bregenz 1935 · Bibliographie.

Literatur:

Dr. P. Otmar Baumann zum Gedenken. [Nachruf], in: Mehrerauer Grüße, Neue Folge 12 (Jänner 1960), S. 1–5.

Zitierempfehlung: Baumann, Otmar, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Baumann,_Otmar

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